• Auch zwei Tage nach dem Erdbeben in Südasien ist das ganze Ausmaß der Katastrophe noch unklar. Die pakistanische Regierung rechnet inzwischen mit über 40.000 Toten. Die Überlebenden sind dringend auf Lebensmittel, Medikamente, Decken und Zelte angewiesen. Islamabad - Den internationalen Hilfsteams aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Türkei, Japan, China und anderen Ländern habe die Regierung sei jeweils ein Operationsgebiet zugewiesen, sagte Generalmajor Schaukat Sultan, Sprecher des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf. Dass die Hilfe die Betroffenen nicht noch schneller erreicht habe, liege an den massiven Zerstörungen und der Größe des Gebiets.

    Musharraf appellierte an die Weltgemeinschaft, seinem Land Transporthubschrauber zur Verfügung zu stellen. Nur die Helikopter könnten dringend benötigte Hilfsgüter wie Zelte, Decken und Medikamente in die Katastrophenregion bringen. Kein Transportflugzeug könne in den Gebirgen der Himalaya-Ausläufer landen. Inzwischen schickten die USA acht Hubschrauber in die Region und kündigten ebenfalls weitere Unterstützung an. Auch Indien, mit dem Pakistan zwei Kriege um Kaschmir führte, habe Hilfe angeboten. Die Überlebenden seien nun dringend auf Lebensmittel, Trinkwasser, Medikamente, Decken und mindestens 200.000 winterfeste Zelte angewiesen, hieß es. Von Frankfurt am Main aus starteten 15 Spezialisten des Technischen Hilfswerks (THW) nach Pakistan. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) plant heute einen ersten Hilfsflug. Auch zahlreiche weitere Organisationen wollen Helfer entsenden oder haben zu Spenden aufgerufen. Die Weltbank kündigte einen 20-Millionen-Dollar-Kredit zur Wiederaufbauhilfe an. Die Europäische Union sicherte 3,6 Millionen Euro als Soforthilfe zu.

    Die pakistanische Regierung rechnet mit mehr als 40.000 Toten durch das Erdbeben. Etwa ebenso viele Menschen seien verletzt worden. Hilfsorganisationen schätzten unterdessen, dass rund 2,5 Millionen Menschen durch das Beben der Stärke 7,6 obdachlos wurden. Das Epizentrum lag nur rund 95 Kilometer von Pakistans Hauptstadt Islamabad entfernt und richtete auch dort schwere Zerstörungen an. Nach Angaben eines führenden pakistanischen Meteorologen war es das schwerste Erdbeben in der Region seit 100 Jahren. In den ersten 24 Stunden nach dem Hauptbeben hätten mindestens 20 Nachbeben der Stärke 5 bis 6 die Katastrophenregion heimgesucht und die Bevölkerung weiterhin in Angst und Schrecken versetzt, hieß es weiter. Am schlimmsten betroffen ist Kaschmir, wo nach offiziellen Angaben etwa 70 Prozent aller Häuser zerstört wurden. Die meisten Toten soll es in Muzaffarabad, der Hauptstadt des von Pakistan kontrollierten Teils von Kaschmir, gegeben haben. Auch in Indien starben Hunderte Menschen. Angesichts unzähliger Vermisster befürchten die Behörden in den betroffenen Regionen ein noch größeres Ausmaß der Katastrophe.

    Quelle: [URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,378931,00.html]Spiegel.de[/URL]

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    Andrew S. Tanenbaum

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