AMD-News: neue Produktionstechnik und Steppings

  • AMD liefert die ersten 90 nm Chips aus

    Das Szenario erinnert an die Einführung der ersten Mobile Athlon XP (damals noch Athlon 4 genannt). Auch hier musste das Mobile-Segment als Vorreiter für die spätere Massenproduktion der Desktop-Produkte herhalten. Vorteil: sollten sich kleinere Probleme in der Produktion auftun, sind diese mit den geringen Stückzahlen, die auf dem Mobile-Markt verkauft werden, besser abzufedern, als wenn auf der Desktop-Schiene plötzlich ein paar Hunderttausend CPUs fehlen. Obendrein macht es natürlich Sinn, eine neue CPU - gerade wenn es sich um einen Die-Shrink handelt, der weniger Strom verbraucht - in Notebooks einzusetzen, da hier niedriger Stromverbrauch logischerweise ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist.

    Und bei AMD geht es nun also los mit den ersten 90 nm Chips für den Mobile-Bereich. Das zumindest berichtet C-Net News in einer aktuellen Meldung unter Berufung auf niemand geringeren als AMD Chief Executive Hector Ruiz. Beliefert werden derzeit die Notebook-Hersteller. Bereits im nächsten Monat sollen die ersten 90 nm Chips auch an die Desktop-OEMs geliefert werden. Das sollte dann auch der Zeitraum sein, in dem die ersten Tray-CPUs (ohne Kühler) in den Endkundenmarkt purzeln werden. Die Boxed-CPUs (mit Kühler) lassen erfahrungsgemäß immer ein wenig länger auf sich warten.

    Mit der Verwendung von 90 nm Strukturen, die bei Intel seit dem Prescott Prozessor bereits eingesetzt werden, wollen die CPU-Hersteller drei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen werden die CPU-Kerne kleiner. Aus einem Wafer kann man also wesentlich mehr Kerne schneiden, was die Produktionskosten je CPU senkt. Zum Zweiten erlauben kleinere Strukturen die Unterbringung von zusätzlichen Transistoren ohne die Die-Fläche auf unwirtschaftliche Größen wachsen zu lassen. So könnte damit zum Beispiel der Cache vergrößert oder zusätzliche Funktionseinheiten integriert werden bis hin zu einem Dual-Core Prozessor. Als dritter Pluspunkt für die Migration zu 90 nm steht theoretisch der niedrigere Stromverbrauch auf der Liste, wobei man hier mit einer Pauschalisierung vorsichtig sein muss, wie Intel derzeit am eigenen Leib zu spüren bekommt. AMD versucht hier die Leckstrom-Problematik mit SOI in den Griff zu bekommen. Ob das funktioniert, werden wir bald sehen.

    Zu den CPU-Codenamen ließ sich Ruiz zwar nicht aus, aber laut AMD-Roadmap sollte es sich bei der neuen Mobile-CPU um den K8-Kern namens Oakville handeln, der in 90 nm SOI Technologie hergestellt wird, als Low-Voltage CPU ausgewiesen ist und daher sehr wenig Strom verbrauchen soll. Der Bruder auf der Desktop-Schiene, der weniger auf Low-Voltage, als auf Performance ausgelegt ist, trägt den Codenamen Winchester. Er soll die aktuellen Athlon 64 Prozessoren mit Clawhammer- und Newcastle-Core ablösen.


    Neuer Revision E Athlon 64 mit SSE3 und mehr Leistung?

    Dafür, dass der K8-Kern erst seit dem letzten Jahr auf dem Markt ist, hat AMD schon ordentlich daran herumgebastelt. Der erste Opteron für Endkunden wurde im Stepping B3 ausgeliefert. Es folgten die C0-Steppings, mit denen die ersten Athlon 64 und Athlon 64 FX, wie auch die erste Ausbaustufe des Opteron ausgeliefert wurden. Anfang des Jahres folgte das Stepping CG, das neben einem überarbeiteten Memory-Controller auch ein effizienteres Cool'n'Quiet bietet. Obendrein führt AMD gerade die neuen Prozessoren in 90 nm Bauweise ein.

    Einem Bericht von VR-Zone zur Folge soll Anfang nächsten Jahres die neue Revision E des Kerns auf den Markt kommen. Diese wird natürlich im 90 nm Verfahren gefertigt und soll etliche Features zu Leistungssteigerung und Stromverbrauchsenkung enthalten. Auf der Liste der leistungssteigernden Maßnahmen stehen:

    "Adaptive Prefetch" um die Cache-Hit Rate zu optimieren

    Zwei zusätzliche Write-Combining Buffers (insgesamt 4)

    XOR DRAM Bank Address um die Cache Write-Back Strategie zu optimieren

    Erweiterter "Clock Ramp Hysteresis Counter"

    SSE3

    Ferner soll die Revision E Dual-Core Support sowohl für Sockel 940, als auch für Sockel 939 bieten. Auch der Memory-Controller soll noch ein weiteres Mal überarbeitet werden, sowohl was die Speicher-Kompatibilität, als auch die Performance betrifft. Von DDR2 ist nichts zu lesen! Die Dual-Core Variante soll bis zu 1 MB Cache je CPU, bis zu 3 HyperTransport-Links mit 1 GHz Taktfrequenz und shared Northbridge Register mit einer APIC-Unit je CPU unterstützen.

    Sofern die Informationen korrekt sind, soll die neue Revision allerdings nur 11 der 13 neuen SSE3-Befehle bekommen, die der Intel Prescott-Prozessor besitzt. Es fehlen monitor und mwait zur Thread-Synchronisierung, die der Athlon 64 nicht benötigt, da er kein HyperThreading (SMT, Simultaneous Multi-Threading, zwei logische CPUs in einem Kern) unterstützt, lediglich echtes SMP (Symmetric Multi-Processing, zwei echte CPUs in einem Kern). Auch dafür werden die beiden Befehle nicht gebraucht.

    Als Quelle für all diese Informationen werden interne AMD-Dokumente angegeben, die man vorliegen habe.
    Schaun wir mal...

    signatur_tie-fighter.jpg
        
    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

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