Gulli News: Zensur einmal sinnvoll Provider blocken Seiten mit Kinderpornos

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    Dass das Zensieren von Internetseiten auch einmal nützlich bzw. erwünscht sein könnte, bewiesen vergangene Woche drei amerikanische Provider. Diese erklärten, dass sie Seiten bei welchen erwiesen ist, dass sie Kinderpornos enthalten, in Zukunft blockieren werden. Frankreich zog dabei in dieser Woche nach, wenngleich den Anstoß hierfür die Regierung lieferte.
    Sprint Nextel, Time Warner Cable und Verizon heißen die drei amerikanischen Provider, welche einem Abkommen zugestimmt haben, welches Zugriff auf Seiten mit Kinderpornos in Zukunft verhindern soll. Dabei würden bestimmte, bereits bekannte Seiten auf denen Pädophile Bilder und Videos austauschen ebenso blockiert werden, wie bestimmte Zugänge zu Usenet Newsgroups. Durch diese Maßnahme soll das Auffinden von kinderpornografischem Material erheblich erschwert, wenngleich nicht unmöglich gemacht werden.Dieses Vorhaben ist eine Resonanz auf Undercover Ermittlungen von Mitarbeitern des New Yorker Generalstaatsanwalts Andrew Cuomo. Diese hatten über 8 Monate lang Seiten mit dem prekären Inhalt infiltriert und danach Beschwerdeschriften an die Provider verfasst. Erst als diese nicht darauf reagierten, schaltete sich der Staatsanwalt selbst ein. Laut Cuomo liege die Verbreitung solcher Inhalte ab einem gewissen Punkt auch in der Verantwortung der Provider, wenngleich diese behaupten nur als Telekommunikationsanbieter aufzutreten. Für ihn sei es ein neuartiger Weg gegen Pädophile und die Produzenten von Kinderpornos vorzugehen.


    Frankreich zog in dieser Woche ebenfalls gleichauf. Dort begann die Initiative jedoch im Innenministerium, umfasst alle Provider des Landes und weitet die Zensur sogar noch aus. Die französische Innenministerin Michel Alliot-Marie gab vergangenen Dienstag bekannt, dass alle ISPs ab September den Zugriff auf Seiten blockieren würden, die über Inhalte bestehend aus Kinderpornografie, Rassenhass, Terrorismus sowie versuchten Betrug enthalten würden. Die dafür eingesetzte "Blacklist" würde durch Meldungen von französischen Internet Nutzern erstellt. Die Meldungen würden überprüft und bei einer Bestätigung des Vorwurfs, die Seite blockiert. Sei der Inhalt weitreichender, würde eine Mitteilung an die Justiz vorgenommen, damit diese rechtliche Schritte einleiten könne. Des Weiteren sei vorgesehen Informationen über solche Seiten an Interpol und Europol weiterzuleiten, um eine internationale Zusammenarbeit zu ermöglichen.
    Bei aller Begeisterung Pädophilen das Handwerk zu legen sollte man dennoch nicht zu optimistisch auf diese Ansätze eingehen. Eine Zensur ist schnell akzeptiert, unter Vorgabe der "richtigen Werte". Was jedoch wenn die Zensur auch für Seiten missbraucht wird, die einfach nicht "konform" zu bestimmten Ansichten sind. Finnland kennt dieses Problem bereits.

    (via futurezone, pressetext & techdirt thx!)

    Quelle: Link

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