Der Chef von AMD, Hector Ruiz, setzt im Kampf gegen Marktführer Intel auf einen Durchbruch der 64-Bit-Prozessoren bis Ende 2005. Ein auf die neue Technik angepasstes Betriebssystem Windows XP von Microsoft sei bis Ende dieses Jahres zu erwarten, sagte Ruiz in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt -- Microsoft selbst spricht allerdings mittlerweile vom ersten Halbjahr 2005. "Ich wünschte, Windows XP für 64 Bit wäre schon zu haben. Microsoft hat schwer mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen und verwendet darum große Teile der eigenen Ressourcen darauf, diese Probleme zu lösen", kommentierte Ruiz die Verzögerungen bei den 64-Bit-Versionen von Windows. Er ist sich aber über den Erfolg der 64-Bit-CPUs bei den Anwendern sicher: "Warum sollte Mitte 2005 noch irgendwer einen PC ohne 64-Bit-Technologie kaufen wollen?"
AMD habe bei der neuen Technik die Nase vorn gegenüber dem Marktführer Intel, sagte Ruiz. "Jetzt sind wir am Drücker." Das Unternehmen, das seine weltweit verkauften aktuellen CPUs in Dresden fertigt, setze weniger auf immer nur schnellere Prozessoren, sondern auf maßgeschneiderte, bedarfsgerechte Angebote für die einzelnen Nutzergruppen. Ein wichtiges Argument sei die Reduzierung des Stromverbrauchs. "Wenn jemand ein Rechenzentrum aufbaut (...) und er kann durch den Einsatz bestimmter Prozessoren 20 Watt pro Gerät sparen, dann ist das eine nicht eben kleine Reduzierung der Kosten für Strom, Klimatisierung, Kühlung", sagte Ruiz, der durch Informationstechnologie die Welt verändern möchte: "Ich glaube, dass es nicht allein darauf ankommt, unseren Anteilseignern Rendite zu verschaffen. Wir müssen uns auch fragen, was wir als Unternehmen dazu beitragen können, die Welt auf die eine oder andere Art zu verbessern", postulierte er in dem Interview.