Transrapid - Unglück eines Pleitegeiers...

  • [Quelle] focus.MSN.de

    gestern erreignete sich auf einer Teststrecke für den Transrapid in Deutschland ein Unglück bei dem 23 Menschen ums Leben gekommen waren...

    Der Transrapid kollidierte mit 170 km/h aus unbekannten Gründen mit einem Wartungswagen, 10 Menschen wurden lebend geborgen jedoch schwer verletzt...

    Kurz vor dem Transrapid-Unglück haben sich zwei Arbeiter mit einem Sprung im letzten Moment in Sicherheit bringen können


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  • Viele Fragen zum Unfallhergang offen
    Schwerer Unfall mit 23 Toten als Rückschlag für deutsches Prestigeprojekt.Nach dem schweren Unglück mit dem Transrapid am Freitag im Norden Deutschlands haben am Abend weiterhin Hinweise auf die genaue Ursache des Unfalls gefehlt.

    Insgesamt fielen dem Unfall auf der Teststrecke bei Lathen im Emsland nach Angaben der Polizei 23 Menschen zum Opfer. Wegen der unübersichtlichen Lage am Unfallort war zuvor kurzzeitig von 25 Toten die Rede gewesen.

    Zehn weitere Personen wurden verletzt aus dem Wrack der Magnetschwebebahn geborgen. Die Garnitur war auf offener Strecke mit hohem Tempo gegen einen Werkstattwagen geprallt. Bei den Toten und Verletzten handelt es sich um Mitarbeiter eines deutschen Energieunternehmens.

    Spurensicherung beginnt
    Die Bergungsarbeiten an dem Wrack wurden laut Polizei am Abend für beendet erklärt, anschließend wurde mit der Spurensicherung begonnen.

    "Menschliches Verschulden"
    Die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Osnabrück nannte "menschliches Verschulden" als wahrscheinlichste Unglücksursache.

    Zusätzlich könnte auch ein technischer Fehler - etwa im Funkverkehr - zumindest zu dem Unglück beigetragen haben, hieß es. Ein Defekt an dem Prestigeprojekt werde vorerst jedoch ausgeschlossen, so der Geschäftsführer der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft (IABG), Rudolf Schwarz. "Bei Einhaltung aller Bestimmungen wäre dieser Unfall nicht möglich gewesen."

    Frontal gegen Werkstattwagen
    Völlig unklar war etwa weiterhin, warum sich zum Zeitpunkt des Unglücks Freitagvormitag eine Werkstattplattform auf der Strecke befunden hatte.

    Auf der Plattform waren zwei Arbeiter - wie routinemäßig jeden Morgen - damit beschäftigt, die Strecke von Ästen und Schmutz zu befreien. Normalerweise hätte der Transrapid erst starten dürfen, nachdem der Arbeitswagen die Strecke verlassen hatte.

    Die Kollision mit dem Werkstattwagen geschah unterschiedlichen Angaben zufolge bei einer Geschwindigkeit von 170 bis 200 Stundenkilometern.

    Die Magnetbahn raste offenbar unter die Plattform, die dann auf das Dach des Zuges geschleudert wurde.

    Schwierige Bergung
    Die Bergung der Opfer gestaltete sich in der Folge schwierig, da der Fahrweg der Bahn in gut vier Meter Höhe auf Betonstützen verläuft.

    Die Feuerwehr setzt Leitern und Kräne ein, um an den Zug heranzukommen. Die Opfer wurden ausgeflogen.

    "Schreckliches Bild"
    Der niedersächsische Landesbrandmeister Karl-Heinz Schwarz sagte nach dem Besuch der Unglücksstelle: "Es ist ein schreckliches Bild für uns alle."

    Dramatische Bilder
    Auf Fernsehbildern waren zahlreiche Wrackteile und Kleidungsstücke der Opfer zu sehen, die an dem Unglücksort bei Lathen entlang der Trasse verstreut lagen. Das Dach der Magnetschwebebahn wurde offenbar bei dem Unfall aufgerissen.

    Bis zu 450 km/h
    Der Zug verunglückte einen Kilometer nördlich des Versuchsbahnhofs. Auf der 31,8 Kilometer langen Versuchsstrecke erreichen die Züge Geschwindigkeiten bis zu 450 Stundenkilometern.

    Der Transrapid fährt - anders als klassische Züge - nicht auf Rädern, sondern schwebt auf einem Magnetfeld.

    Konsortium unter Druck
    Der Unfall kommt für das Herstellerkonsortium zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt: Die bisher einzige kommerzielle Strecke verbindet auf 30 Kilometern in Schanghai den Flughafen mit dem Finanzdistrikt.

    Erst vor wenigen Tagen hatte ThyssenKrupp damit gedroht, die Technologie nach China weiterzureichen, wenn nicht bald auch ein Referenzprojekt in Deutschland gebaut wird.

    Bahn in München geplant
    Nachdem die Pläne für die Verbindung Hamburg - Berlin auf Grund der enormen Kosten wieder in der Schublade verschwunden sind, sollte die Strecke vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen zum Prestigeprojekt werden.

    Immer wieder Verzögerungen
    Der Streit über die Finanzierung hatte das Projekt aber immer weiter hinausgezögert. Zuletzt hatte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) auf den schnellen Bau gedrängt: "Wir müssen das in den nächsten Monaten durchhauen."

    Das Berliner Verkehrsministerium hatte eine Entscheidung für den Herbst angekündigt. Ob dieser Termin nun hält, bleibt abzuwarten.

    Merkel sieht Projekt nicht gefährdet
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die Transrapid-Technologie trotz des Unglücks der Magnetschwebebahn jedenfalls noch nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Nach jetzigem Kenntnisstand sei es eine "sichere Technologie", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz am Unfallort.

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