Elefanten zeigen beim Verlust von vertrauten Artgenossen eine dem Menschen ähnliche Fähigkeit zu Mitgefühl. Britische und US-Forscher berichteten am Dienstag in London über ihre Beobachtungen in einem Wildgehege in Kenia: Dort war ein Muttertier gestürzt und gestorben. Eine nicht verwandete Elefantenkuh, von den Forschern Grace genannt, habe dem sterbenden Tier zunächst zu helfen versucht. Sie richtete die gefallene "Eleanor" mit Hilfe ihrer Stoßzähne wieder auf. Als Eleanor jedoch wieder zu Boden fiel, waren die Bemühungen von Grace offenbar vergeblich,
Anzeige
berichteten die Wissenschaftler.
Nach dem Tod von Eleanor zeigten alle Elefanten ein deutliches Interesse an der Leiche: Sie stupsten sie an, hoben einen Fuß über den toten Körper oder schnieften mit ihren Rüsseln. "Das führt uns zu der Schlussfolgerung, dass Elefanten ein grundsätzliches Empfinden für Leiden und Tod haben und es nicht auf ihre eigene Horde begrenzt ist", berichteten die Experten. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung werden in diesem Monat in dem Wissenschaftsmagazin "Applied Animal Behaviour Science" veröffentlicht.
Die meisten Tiere zeigen wenig Interesse an ihren verstorbenen Artgenossen - bis auf Schimpansen, Delfine und Elefanten, von denen bekannt sei, dass sie Mitgefühl für kranke und tote Tiere zeigen könnten, berichteten die Wissenschaftler weiter.