Bayerisches Handy-Verbot an Schulen kein Vorbild für andere Bundesländer

  • Das vom bayerischen Landtag verabschiedete Verbot von Handys an Schulen lehnen Vertreter anderer Landesregierungen wie auch Lehrer- und Industrieverbände ab. Gezielte Kontroll- und Strafmaßnahmen seien besser geeignet, Missbrauch zu verhindern.

    Der bayerische Landtag hat den von der Landesregierung im Frühjahr gefassten Beschluss zum Verbot von Handys an bayerischen Schulen nun verabschiedet – er wird im Herbst in Kraft treten. Kultusminister Siegfried Schneider rechtfertigt die Entscheidung als Maßnahme zum Kampf gegen die Verbreitung von Gewalt- und Pornodarstellungen. Denn in der jüngeren Vergangenheit waren immer häufiger gewaltverherrlichende und pornografische Videos auf Handys von Schülern gefunden worden.

    Der bayerische Vorstoß wird jedoch nicht nur von der parlamentarischen Opposition kritisiert. So hatten Lehrerverbände schon den Beschlussentwurf als "wenig zielführenden Aktionismus" abgelehnt. Sowohl der saarländische Kultusminister Jürgen Schreier wie auch seine hessische Amtskollegin Karin Wolff (beide CDU) schließen ein generelles Handy-Verbot nach bayerischem Vorbild aus. "Ein Handy-Verbot wird es bei uns nicht geben. Das halte ich für überzogen. Es ist auch nicht durchsetzbar. Lehrer sind keine Handy-Polizei", betont Schreier und gibt damit auch dem Philologenverband Rückendeckung.

    Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) schließt sich der Sicht der hessischen Kultusministerin an, die Handys in Schülerhand beispielsweise bei familiären Notfällen als sinnvoll erachtet, damit Eltern und Kinder sich kurzfristig absprechen können. Mobiltelefone seien inzwischen ein Mittel zur Pflege sozialer Kontakte und würden gerade in Kleinstfamilien immer wichtiger, um den Alltag zwischen Alleinerziehenden und ihren Kindern zu organisieren. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder lehnt die pauschale Verbannung von Handys daher ab.

    Nach Einschätzung des IT-Branchenverbandes müsse auf die Herausforderung durch Gewaltvideos auf Schüler-Handys pädagogisch reagiert werden und es gelte, Straftaten in diesem Zusammenhang konsequent zu verfolgen. "Wer andere schlägt und anschließend Prügel-Filme verschickt, macht sich strafbar", betont Rohleder.

    (map/c't)

    Quelle:Heise.online.de
    Link:http://www.heise.de/newsticker/meldung/75767

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    Lebt in der Liebe,wie auch Christus uns geliebt hat.
      

    [ Epheser. 5,2 ]

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