[Iran Atom] - Vorderungen der UN

  • Berlin/Teheran (AFP) - Im Atomstreit mit dem Iran hat die EU Teheran eindringlich ermahnt, das Angebot der fünf Vetomächte und Deutschlands anzunehmen und seine Urananreicherung einzustellen. Sollte der Iran das nicht tun, werde das Land "unter erheblichen Druck kommen, und wir werden die entsprechenden Maßnahmen ergreifen", sagte der EU-Außenbeauftragte Javier Solana der "Welt". Solana will in den kommenden Tagen nach Teheran reisen, um das Angebot vorzustellen. Der Iran erklärte sich zur Prüfung des Pakets bereit, bekräftigte aber sein Festhalten an der

    Anzeige

    eigenen Uran-Anreicherung.

    Die fünf Veto-Mächte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen - die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich - sowie Deutschland hatten sich am Donnerstagabend in Wien geeinigt, dem Iran ein gemeinsames Angebot vorzulegen; Einzelheiten dazu wurden bislang nicht bekannt. Im Kern geht es aber darum, dem Iran bei der Nutzung der Atomkraft zur Energiegewinnung zu helfen. Der Iran soll im Gegenzug auf die Anreicherung von Uran verzichten, um sicherzustellen, dass die Atomenergie nicht zum Bau von Waffen genutzt wird.

    Sollte die iranische Führung das neue Angebot zurückweisen, "wäre dies ein klarer Beweis, dass sie nicht Energie wollen, sondern Nuklearwaffen", sagte Solana. "Das wäre ein gewaltiger Fehler." Der EU-Chefdiplomat sagte, er sei nicht sicher, dass Teheran das Kooperations-Paket annehmen werde. Es sei aber "ein großzügiges und substanzielles Angebot" geschnürt worden. Es solle dem iranischen Volk und der Welt zeigen, "dass wir dem Iran helfen wollen, das zu bekommen, was sie haben wollten: Elektrizität, produziert von Nuklearanlagen".

    Solana blieb bei seinen Drohungen an Teheran aber vage. So sagte er, es sei "noch nicht endgültig entschieden", welche Maßnahmen im Falle einer Ablehnung des Angebots ergriffen würden. Der Konflikt solle aber diplomatisch gelöst werden. Eine militärische Aktion könne jedoch "schlimme Folgen" haben, sagte Solana. "Das wollen wir nicht."

    Iran Außenminister Mottaki sagte, vor den Verhandlungen dürften keine Bedingungen gestellt werden. Solana werde innerhalb von 48 Stunden nach Teheran reisen, um das neue Angebot vorzulegen, kündigte er an. Vor einer Antwort werde seine Regierung die Vorschläge erst prüfen. Die EU bestätigte die Reise Solanas nach Teheran, nannte aber zunächst kein Datum.

    signatur_ami-01.jpg

    Respect the Scene, Respect their Work !

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!