Hochwasser - Dt. Geisel nach 5 J. frei -

  • Wittenberge/Mühlberg (ddp-lbg). Die Hochwassersituation an der brandenburgischen Elbe verschärft sich. Das Wasser in der Prignitz steigt schneller als erwartet. Hier wurde am Mittwoch ebenso wie im Abschnitt bei Mühlberg nach Angaben der Landkreise Katastrophenalarm ausgerufen. In beiden Elb-Abschnitten gilt die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4. Die Deiche in der Prignitz werden verstärkt, am Wittenberger Hafen wurden Spundwände aufgestellt. Sorgen bereitet auch die Havel, wo es wegen des Elbe-Hochwassers zum Rückstau kommt.

    Der Pegel Wittenberge

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    erreichte am Mittwoch 6,82 Meter, am Vorabend waren es 6,40 Meter gewesen, wie das Landratsamt Prignitz mitteilte. Voraussichtlich am Sonntag wird der Hochwasserscheitel mit über 7,00 Metern im Raum Wittenberge erwartet. Am Rühstädter Bogen füllten Helfer am Mittwoch rund 20 000 Sandsäcke ab. Für Donnerstag wurden zusätzliche Kräfte von Bundeswehr und Bundespolizei angefordert, um Sandsackwälle zwischen Rühstädt und Sandkrug aufzuziehen.
    Unterdessen rief die Kreisverwaltung Elbe-Elster die Bevölkerung auf, sich auf eine mögliche, aber noch nicht angekündigte Evakuierung vorzubereiten. Der örtliche Katastrophenstab wies darauf hin, technische Geräte und Heizungsanlagen sowie Elektroanschlüsse zu sichern, um Schäden durch Wassereinbrüche zu vermeiden. Der Pegel Mühlberg erreichte am Mittwoch den gegenwärtigen Höchststand von 8,50 Meter. Problematisch sei, dass der hohe Wasserstand über mehrere Tage andauern werde. Daher sei nicht auszuschließen, dass die Deiche aufweichen und abrutschen.

    Schwierig ist die Lage auch an der Havel, weil das Wasser nicht mehr in die Elbe abfließen kann. Damit staue sich die Havel in Richtung Brandenburg und Berlin zurück, teilte das Umweltministerium mit. Noch sei offen, wann die Havelpolder an der Landesgrenze von Brandenburg zu Sachsen-Anhalt geöffnet werden. Beim Elb-Hochwasser 2002 waren die Polder geflutet worden und hatten die Flutwelle um rund einen halben Meter gesenkt. Diesmal sei eine Entlastung der Elbe wegen des langen Hochwasserscheitels aber nicht möglich.

    Das Landesumweltamt hat unter der Nummer 0331/2776-250 ein Bürgertelefon zum Hochwasser an Elbe und Havel geschaltet. Die Elbe tangiert Brandenburg auf 15 Kilometern Länge bei Mühlberg und auf über 70 Kilometern in der Prignitz. Auf beiden Abschnitten sind rund um die Uhr Deichläufer unterwegs, um mögliche Sickerstellen auszumachen.

    Auch auf der Oder steigen die Pegel weiter an. Voraussichtlich am Donnerstag wird für den südlichen Abschnitt von der Neißemündung bis Eisenhüttenstadt die Hochwasser-Alarmstufe 3 und für Frankfurt und das Oderbruch die Stufe 2 ausgerufen, wie das Hochwassermeldezentrum Frankfurt ankündigte. Deichläufer sind an der Ziltendorfer und der Neuzeller Niederung unterwegs.


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    Berlin (AP) Nach fünf Jahren Geiselhaft in der Hand von FARC- Rebellen ist ein Deutscher in Kolumbien freigekommen. Dies teilte Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch in Berlin mit. Der freigelassene Lothar Hintze befinde sich in sicherer Obhut der deutschen Botschaft und werde medizinisch betreut. «Ich bin erleichtert», erklärte Steinmeier.
    Hintze, der bereits lange in Kolumbien lebte, war im März 2001 in der Nähe von Bogotá verschleppt worden, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte. Während der gesamten Zeit seien keine politischen Forderungen gestellt worden. Die lange Dauer

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    sei offenbar der besonderen politischen Lage in Kolumbien geschuldet. Dort befänden sich rund 5.000 Menschen in Geiselhaft.
    Seit der Geiselnahme hätten deutsche Behörden in engem, permanenten und hochrangigem Kontakt zu kolumbianischen Behörden, zum Internationalen Komitee vom Roten Kreuz und zur katholischen Kirche gestanden. Es habe zahlreiche offizielle Kontakte gegeben.

    Ohne die Zusammenarbeit hätte die Freilassung nicht erreicht werden können, betonte Steinmeier. «Hierfür danke ich allen Beteiligten.» Die deutsche Botschaft werde Hintze betreuen. Sie hatte sich während der langen Geiselnahme auch um dessen Ehefrau gekümmert.

    «Unsere Gedanken sind weiterhin bei den beiden deutschen Geiseln im Iran und bei ihren Familien und Angehörigen in Leipzig», betonte Steinmeier. Der Krisenstab im Auswärtigen Amt bemühe sich umvermindert um ihre Freilassung. Nach Auskunft des Sprechers sind die beiden im Irak Entführten die einzigen Deutschen, die nach Kenntnis des Außenministeriums noch im Ausland in Geiselhaft sind.

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