Greifswald/Berlin (AFP) - Nach dem Fund von zwei weiteren an Vogelgrippe erkrankten Katzen ist die Seuche nach Ansicht von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) "deutlich näher an den Menschen gerückt". Experten warnten jedoch vor Panikmache: "Die beiden neuen Befunde ändern die grundsätzliche Einschätzung der Seuchensituation nicht", sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Thomas Mettenleiter. Allerdings mahnte er zur Vorsicht, da Menschen zu Katzen eher einen engeren Kontakt hätten als zu Wildvögeln oder Geflügel.
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Die beiden nahe der Wittower Fähre auf Rügen gefundenen Katzen waren wie das bereits zuvor gefundene Tier mit der gefährlichen Virus-Variante H5N1 infiziert. Nach Angaben des Krisenstabes der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern konnten die beiden Katzen keinem Tierhalter zugeordnet werden. Die Kommunen wurden aufgefordert, in den Schutzzonen vor allem auf Rügen verstärkt nach verendeten oder erkrankten Katzen zu suchen.
Seehofer sprach von einer "konkreten Gefährdungslage für Deutschland", warnte jedoch gleichzeitig erneut vor Panikmache. Der Fund der zwei Katzen zeige, dass das Virus die Schranke zum Säugetier nicht nur in einem Einzelfall, sondern mehrfach überwunden habe, sagte Seehofer im Bayerischen Rundfunk. Die Gefahr für den Menschen sei "nicht mehr abstrakt".