Nero-7-Schnäppchen: Pearl-Kunden sollen nicht im Regen stehen

  • Es war ein verlockendes Angebot: eine Vollversion des Brennpakets Nero 6 Reloaded für knapp 30 Euro, inklusive eines kostenlosen Upgrades auf das aktuelle Nero 7 Premium. Diese "einmalige Gelegenheit" bot der Technikversand Pearl Agency seinen Kunden am 2. Dezember per E-Mail. Demnach standen "wegen Lagerräumung" exakt 3847 Exemplare zur Disposition. Das ließ man sich natürlich nicht zweimal sagen. Wer aber nach Erhalt der Ware versuchte, bei Nero das versprochene kostenlose Upgrade einzulösen, wurde abgewiesen: Das Gratis-Angebot sei Ende November ausgelaufen. Anzeige

    Nun hieß es in der Werbe-Mail ausdrücklich, diese Beschränkung sei für Pearl-Kunden "eigens verlängert" worden. Davon will die Nero AG jedoch nichts wissen. Ihr zufolge wurde der Restposten von einem Drittanbieter erworben, der ihn wiederum an Pearl weiterverkauft habe. Das im Rundbrief beschriebene Abkommen sei nie abgeschlossen worden. Dem Zwischenhändler sei auch vor Zustandekommen des Nero-Deals bekannt gewesen, dass es für diese Exemplare im Dezember kein Gratis-Upgrade mehr gebe.

    Wer sich nach der Ablehnung vom Nero-Support wieder an Pearl wandte, wurde zurück an Nero verwiesen. Der Brennspezialist beantwortet Anfragen mittlerweile mit einem Standardschreiben, das sich für die "durch das Verschulden der Firma PEARL entstandenen Missverständnisse" entschuldigt, aber in der Sache hart bleibt. Pearl habe "bei der Erweiterung des Zeitraumes des kostenfreien Upgrades auf Nero 7 ohne Rücksprache bzw. schriftlicher Vereinbarung mit der Nero AG gehandelt". Verständlich, dass Nero bei knapp 4000 Exemplaren nicht einfach ein Auge zudrücken mag.

    Gestern fing die Pearl-Hotline an, zurückzurudern: Es habe "Missverständnisse" bei der Absprache mit der Firma Ahead gegeben (die Nero AG hieß bis Ende 2004 Ahead). Wer das Produkt noch nicht geöffnet habe, könne die Software mit einem Retourenaufkleber zurückschicken. Aber mittlerweile ist Pearl offenbar zu weiteren Konzessionen bereit. Auf eine Nachfrage von heise online erklärte Heiko Loy von der Pearl-Pressestelle, man werde das Problem intern regeln. Demzufolge sollten sich Kunden nicht mehr an Nero wenden, sondern direkt an den Kundendienst von Pearl. Dieser werde dann die Seriennummern für Nero 7 Premium versenden.

    Woher sollen diese Seriennummern kommen? Da anscheinend kein Vertrag mit Nero vorliegt, wird die einzige legale Möglichkeit darin bestehen, die empörten Kunden mit Seriennummern der ebenfalls von Pearl vertriebenen Retail-Version von Nero 7 zu beruhigen und die Produktverpackungen zu vernichten. So könnte sich das vorweihnachtliche Schnäppchen für Pearl zu einem teuren Vergnügen entwickeln: Wenn das Unternehmen allen 3847 Kunden ein Nero 7 aus eigener Tasche spendierte, nähme es dabei einen sechsstelligen Schaden hin. Betroffene sollten sich daher nicht wundern, wenn Pearl auch von diesem Versprechen wieder abrückt - zumal Kunden die beworbene Ware nicht einklagen können (siehe c't 23/05, S. 200). (ghi/c't)

    Quelle:heise.online.de
    Link:http://www.heise.de/newsticker/meldung/67215

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    Lebt in der Liebe,wie auch Christus uns geliebt hat.
      

    [ Epheser. 5,2 ]

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