Nur wenige Wochen nachdem ATI die Grafikchip-Serie X1000 für PCs vorgestellt hat, kündigt das Unternehmen die Abkömmlinge für Notebooks an. Der Mobility Radeon X1600 soll das gleiche Leistungsvermögen haben wie die PC-Variante: 12 Pixel-Pipelines, 128 oder 256 MByte Speicher, 32 Bit Gleitkommagenauigkeit, HDR-Rendering für hohe Kontraste und Shader-Modell 3.0; es soll ihn sowohl mit integriertem als auch mit externem Speicher geben. Die Avivo genannte Hardware-Beschleunigung für die Video-Bearbeitung steht ebenfalls zur Verfügung. Auch zwei digitale Ausgänge sind theoretisch möglich. Nur müssen sich die Notebook-Konstrukteure in Zukunft dazu entschließen, DVI-Ausgänge statt der oft verrauschten VGA-Ports einzubauen. Bislang gehört nur bei wenigen Notebooks der digitale Monitorausgang zur Port-Ausstattung.
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Die Mobil-GPU soll wie der PC-Chip mit maximalem Takt von 500 MHz (Speicher 590 MHz) laufen können, entsprechende Kühlung vorausgesetzt. Ob man diesen Takt im Notebook sehen wird, bleibt offen, denn oft drosseln die Notebook-Hersteller die tatsächliche Frequenz auf Werte weit unterhalb des maximal möglichen Takts. Trotz gleichem GPU-Kern steht somit die Desktop-Grafikleistung den Notebook-Nutzern nicht zur Verfügung.
Der Mobility Radeon X1600 ist in 90-nm-Struktur gefertigt – für Mobilgrafik ein Novum. Das ermöglicht eine niedrigere Betriebsspannung und somit weniger Abwärme. Ums weitere Stromsparen kümmert sich auch bei diesem Chip PowerPlay. Das Power Management kann PCIe-Lanes abschalten (Dynamic Lane Count Switching) und Takt und Spannung der Belastung anpassen. Der maximale Verbrauch soll ungefähr auf dem Niveau des Mobility Radeon X700 liegen, also etwa 20 W betragen – offenbar hat ATI die Leckrate im Griff.
Die Leistung des Mobility Radeon X1600 liegt voraussichtlich im gehobenen Mittelfeld für Notebooks. Die Highend-Domäne beherrscht zur Zeit Nvidia mit den GeForce Go 6800 (Ultra) und GeForce Go 7800GTX. Auflösungen von 3D-Spielen jenseits von 1280 × 1024 Bildpunkten mit vielen Details, Anti-Aliasing und anisotropischer Filterung sind mit letzteren möglich.
Wann Notebooks mit dem Mobility Radeon X1600 in den Läden stehen, bleibt offen. Nach einigen Ankündigungen seitens ATI, denen wie zum Beispiel beim Mobility Radeon X800XT keine Produkte oder nur Einzel-Notebooks folgten, ist Skepsis angebracht, ob und wann die GPU lieferbar sein wird. Zum Launch hat ATI den Mobility Radeon X1600 im Asus-Notebook A7G präsentiert (GPU- und Speichertakt 470 MHz), doch laut Asus kommt dieses Gerät in Europa nicht in den Handel. (jr/c't)