Eliot Spitzer, Justizminister des US-Bundesstaats New York, gilt als harter Knochen. Im Augenblick hat er Sony BMG wegen des umstrittenen XCP-Kopierschutzes im Visier. Den, sagt Sony BMG, habe die Firma per Rückruf aus dem Verkehr gezogen. Spitzer ließ CD-Läden durchsuchen, um das zu überprüfen.
Eliot Spitzer, 46, ist ein emsiger Mann. Im Dezember häufen sich für ihn die Termine, an denen er Honoratioren, Wirtschaftsführer und Geldadel trifft, um Geld zu sammeln. So funktioniert das in den USA, wenn einer hoch hinaus will in der Politik: Im nächsten Jahr will Spitzer Gouverneur des US-Bundesstaates New York werden. Deswegen lächelt der als harter Hund verschriene oberste Staatsanwalt derzeit sehr viel und sehr entschlossen, deshalb blogt er auf seiner Webseite und sammelt Pressemeldungen über Priester, die seine Kandidatur unterstützen.
Dass ihm im Spätherbst zudem ein erstklassiges Verbraucherschutzthema vor die Füße fiel, wird ihn nicht geärgert haben. Wer Wählerstimmen will, muss seinen entschlossenen Einsatz für den Bürger demonstrieren. Früh signalisierte Spitzer, dass auch sein Amt eine Klage gegen den Musikkonzern Sony BMG erwäge, wegen deren umstrittenem CD-Kopierschutz XCP, der sich schädigend auf Rechner von Kunden auswirkte.
Die Klage prüft er noch, aber untätig ist Spitzer derweil auch nicht. Nachdem Sony BMG ankündigte, alle mit XCP versehenen Musik-CDs aus dem Verkehr zu ziehen, machte Spitzer die Probe aufs Exempel. Eine Woche nach der Rückrufaktion schickte er Fahnder aus, um in Märkten von Best Buy, Circuit City, FYE, Sam Goody, Virgin und Wal-Mart shoppen zu gehen.
Mit Erfolg, wenn man so will.
Spitzer war das Resultat eine Presseerklärung wert: "Es ist nicht akzeptabel, dass mehr als drei Wochen nach Entdeckung dieses ernsten Sicherheitsproblems die beanstandeten CDs immer noch in den Regalen stehen, während der emsigsten Einkaufstage des Jahres. Ich beschwöre alle Händler, die Warnungen über diese Produkte zu beachten, sie aus dem Verkehr zu ziehen und Sony zurück zu schicken."
Spitzers Engagement zu so einem "elektronischen" Thema ist nicht ungewöhnlich. In der Öffentlichkeit punktet er seit Jahren mit vehement vorgetragenen Kampagnen gegen Spy- und Adware.
Quelle:spiegel.de
Link:http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,388013,00.html
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