Die US-Investmentbank Needham & Co geht laut einem dpa-Bericht davon aus, dass der Münchner Chiphersteller Infineon Technologies in dieser Woche seinen Ausstieg aus dem Speicherchipgeschäft bekannt geben wird. Wie aus einer am Montag vorgelegten Needham-Analyse hervorgeht, soll das US-Geschäft den Quellen der Bank zufolge an den Wettbewerber Micron Technology verkauft werden. An die taiwanische Nanya, mit der Infineon bereits kooperiert, gehe die Speicherchipproduktion im Rest der Welt, auch das Werk in Dresden. Medienberichten zufolge wird der Aufsichtsrat am Donnerstag zusammenkommen. Am Freitag legt das Unternehmen Quartalszahlen vor. Infineon wollte keine Stellungnahme abgeben: "Spekulationen kommentieren wir grundsätzlich nicht", sagte eine Unternehmenssprecherin.
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Needham-Analyst Charlie Glavin hat in seinem Szenario auch der ehemaligen Konzernmutter Siemens eine Rolle zugedacht, berichtet dpa. An sie sollen die Bereiche Communications und Industrial zurückgehen. "Wir sehen das als Gewinn für alle Beteiligten. Micron könnte dadurch die erforderliche kritische Masse im Flash-Speichergeschäft erreichen, Nanya seine Stellung im DRAM-Speichermarkt ausbauen und Siemens könnte sich mehr auf Halbleiter konzentrieren, die keine Massenware sind", schrieb Glavin. Er vergleicht die Situation mit dem Verkauf des DRAM-Speichergeschäfts von Texas Instruments an Micron im Jahr 1998.
Zuletzt hatte Infineon-Vorstandsmitglied Loh Kin Wah erklärt, man überprüfe derzeit die gesamte Strategie des Konzerns. Über eine Abspaltung der Speichersparte sei aber noch nicht entschieden. Die Speichersparte von Infineon, zu der auch der Flash-Bereich gehört, steht seit einiger Zeit zur Disposition. Der Speicherbereich von Infineon ist wie bei anderen Firmen auch am stärksten vom Schweinezyklus der Chipbranche betroffen. Das Geschäft, von dem es eine Zeitlang hieß, es solle an die Börse gebracht werden, könnte aber auch auf andere Weise aus dem Konzern herausgelöst werden. (jk/c't)
^^Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/66162
^^Anm.: Denke, daß dann in Dresden wieder einige Arbeitsplätze purzeln werden...