Wie schon bei der EVD wollen die Chinesen auch bei der HD DVD ihren eigenen Weg gehen. Um Lizenzkosten zu sparen, sollen hochauflösende Filme auf der chinesischen HD DVD nicht in H.264/AVC oder VC-1, sondern in einem eigenen Format namens Audio Video Coding Standard (AVS) kodiert werden. Als weitere Codecs sollen MPEG-2, MPEG-4 und WMV-9 optional unterstützt werden. Um Kosten zu sparen, können die Player-Hersteller allerdings auf deren Implementierung verzichten.
Das über die HD DVD wachende DVD-Forum hat in der vorigen Woche seine Zustimmung zu einer Machbarkeitsstudie der chinesischen HD DVD gegeben. Die Entwicklung entsprechender Laufwerke könnte im nächsten Jahr abgeschlossen werden, sodass die ersten China-HD-DVD-Player 2007 auf den Markt kommen könnten.
Durch die Verwendung des eigenen AVS-Codec könnten chinesische Hersteller über eine Milliarde US-Dollar an Lizenzgebühren innerhalb der nächsten zehn Jahre einsparen, sagte Lu Da, stellvertretender Direktor des Optical Memory National Engineering Research Center an der Tsinghua-Universität in Beijing in einem Interview. Die übrigen physikalischen Parameter der HD DVD -- wie etwa die Speicherkapazität -- blieben größtenteils unverändert.
Ob sich die HD DVD dadurch in China durchsetzen wird, ist allerdings fraglich. So war auch die EVD, eine Abwandlung der DVD, bei der die Filme ebenfalls mit einem anderen Verfahren kodiert wurden, wenig erfolgreich. Obwohl die EVD bereits Filme in High Definition speichern konnte, war vielen Chinesen der Preis der Player von etwa 200 Euro zu hoch. (hag/c't)
Quelle:heise.online
Link:http://www.heise.de/newsticker/meldung/64097
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