• McEwen hängt Boonen ab

    Die fünfte Etappe der Frankreich-Rundfahrt von Chambord nach Montargis wurde durch einen knappen Sprint entschieden. Der Belgier Tom Boonen musste sich in einem packenden Schlussspurt dem Australier Robbie McEwen geschlagen geben. Jan Ullrich und Lance Armstrong kamen im Hauptfeld an, zuvor hatte Armstrongs Kleiderwahl für Aufregung gesorgt.



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    McEwen (r.) vor Boonen: Hauchdünner Sprintsieg
    Montargis - Nach zwei Niederlagen gegen den neuen belgischen Sprintstar holte sich der Australier den Sieg auf der fünften Etappe und damit seinen ersten Tageserfolg bei der 92. Tour de France. Am Ende der 183 Kilometer zwischen Chambord und Montargis kämpfte der 33-Jährige seinen neun Jahre jüngeren Rivalen auf der Zielgeraden nieder und triumphierte zum insgesamt sechsten Mal auf einer Etappe der Frankreich-Rundfahrt. "Schön, wenn mal wieder der Zahltag kommt. Heute ist alles gut zusammengelaufen", sagte McEwen.

    Dritter wurde der Norweger Thor Hushovd, während Gerolsteiner-Fahrer Robert Förster als Zehnter mit dem Ausgang des Massensprints nicht zu tun hatte. "Das war eine Harakiri-Anfahrt. Nicht unser Tag", sagte Förster, der vor CSC-Profi Jens Voigt 10 wurde. Im Hauptfeld kamen Jan Ullrich und Lance Armstrong ins Ziel. "Das war wieder ein schwerer Tag. Die Helfer mussten vier arbeiten. Es wurde wieder sehr schnell gefahren, dabei sind wir gut durchgekomemn. Aber wir müssen immer vorne fahren, um die Übersicht zu behalten. Das wird morgen nicht anders", sagte Ullrich.


    5. TOUR-ETAPPE: ARMSTRONGS GROSSE GESTE

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    Für einen Eklat hätte beinahe Spitzenreiter Lance Armstrong gesorgt, der am Etappenstart in Chambord zunächst im Dress seines Discovery-Rennstalls und nicht im tags zuvor eroberten Gelben Trikot erschienen war. Er fände es nicht korrekt, das von seinem Landsmann David Zabriskie nur durch einen Sturz im Teamzeitfahren verlorene Leader-Jersey zu tragen, ließ der US-Amerikaner die Veranstalter wissen.

    Armstrong wider Willen in Gelb

    Doch nach den Einführungs-Kilometern, die Armstrong noch im Discovery-liken Blau-Weiß absolvierte, ließen die Organisatoren das Peloton am "scharfen" Start stoppen und forderten den sechsmaligen Tour-Sieger auf, in Gelb weiterzufahren, was dieser schließlich tat.



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    Fairplay-Fahrer Armstrong: Gelbes Trikot erst auf Anordnung
    Zabriskie, der sich bei seinem Sturz Hautabschürfungen und Prellungen im linken Knie-, Hüft- und Rippenbereich zugezogen hatte, konnte das Rennen am Mittwoch fortsetzen. "Wir werden Dave ein paar Tage in Ruhe lassen, es hat ihn wirklich übel mitgenommen", sagte Zabriskies CSC-Teamkollege Jens Voigt: "Er muss jetzt ein paar Tage Kräfte sparen, dann wird er auch wieder angreifen können."

    Das Sturzpech blieb dem dänischen Rennstall allerdings auch auf dem vierten Teilstück treu. Bei einem Crash mehrerer Fahrer zur Hälfte der Flachetappe erwischte es auch CSC-Teamkapitän Ivan Basso. Doch der Italiener kam ebenso glimpflich davon wie sein Landsmann Giuseppe Guerini vom T-Mobile Team, der ebenfalls in den Sturz verwickelt war. "Wieder eine sehr schnelle Fahrt, bei der man keine Minute Unaufmerksam sein darf. Das hat der Sturz von Giuseppe Guerini gezeigt", sagte T-Mobile-Sportdirektor Mario Kummer.

    An der Spitze des Rennens bestimmte derweil eine vierköpfige Ausreißergruppe das Geschehen. Im Gesamtklassement bestplatzierter Fahrer des Quartetts war der Ungar Laszlo Bodrogi (Credit Agricole), der angesichts von bis zu fünf Minuten Vorsprung auf Armstrong und Co. zwischenzeitlich "virtuell" im Gelben Trikot fuhr. Durch die konsequente Verfolgungsarbeit der Sprinter-Teams war das Unternehmen Etappensieg für die vier jedoch nach insgesamt 150 Kilometer Flucht 10 Kilometer vor dem Ziel beendet.

    Eine neue Chance für Ausreißer bietet sich schon am Donnerstag auf der 199 Kilometer langen sechsten Etappe von Troyes nach Nancy. Auf der welligen Strecke mit vier leichten Bergwertungen (vierte Kategorie) bieten sich bis zum Schluss immer wieder Gelegenheiten zum Angriff.

    Quelle:http://www.spiegel.de

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