Über die Salzburger Firma Comtrade HandelsgesmbH & Co KG wurde Konkursverfahren eröffnet. Comtrade konfektionierte PC-Systeme und seit gut einem Jahr auch wieder Notebooks für Handelsketten (wie Spar, Metro, BonPrix Deutschland) und Versandhändler (zum Beispiel Neckermann, Quelle, Universalversand). Die Geräte wurden vornehmlich in Deutschland, Österreich und Italien verkauft. Außerdem nutzten rund 400 Unternehmen und Behörden im Großraum Salzburg diverse Dienstleistungen der Firma. Unmittelbar betroffen sind 34 Dienstnehmer und 106 Gläubiger. Aktiva von 2 Millionen Euro stehen Passiva von 4,9 Millionen gegenüber.
Comtrade war 1992 von Ernst Leobacher gegründet worden und wuchs insbesondere ab dem Jahr 2000 rasant. In den 2003 und 2004 endenden Finanzjahren wurden Gewinne ausgewiesen. Doch im vergangenen Kalenderjahr änderte sich aufgrund geringerer Nachfrage und stärkeren Preiskampfs die Lage deutlich. Das wichtige vierte Quartal blieb dramatisch hinter den Erwartungen zurück. Laut Comtrade haben jüngste Überprüfungen ergeben, dass durch eine Änderung der Produktpalette allenfalls ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden könnte, die Rückzahlung der Verbindlichkeiten aber nicht möglich wäre.
Bei Comtrade bereits in Reparatur befindliche Geräte werden noch bearbeitet, neue Aufträge aber nicht mehr angenommen. Selbst Großkunden zeigten sich von der Insolvenz überrascht. Sie müssen nun rasch Ersatzlieferanten, aber auch Lösungen für Gewährleistungsfälle finden. Teilweise wollen die Ketten den Endkunden aus Kulanz auch Garantieleistungen gewähren. (Daniel AJ Sokolov) / (tol/c't)
Quelle:heise.online.de
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