08.03.2005 - Astronomie
Computersimulationen bestätigen, dass auch am Rand der Schwerkraftfallen keine Informationsübertragung möglich ist
Nachrichten lassen sich in der Umgebung eines Schwarzen Loches selbst über kurze Distanzen hinweg nicht übermitteln. Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen Computersimulation von Forschern der Universität von Miami. Die neue Studie könnte auch Hinweise auf einen Einfluss der Quantenmechanik auf die Gravitationsgleichungen Einsteins geben, berichtet das Fachmagazin Physical Review Letters (Band 94, 051101).
Dass ein Schwarzes Loch aufgrund seiner gewaltigen, durch die Krümmung der Raumzeit ausgelösten Gravitation Materie und sogar Licht verschluckt, ist wohlbekannt. Lars Andersson und seine Kollegen aus Miami haben nun allerdings in einer Computersimulation gezeigt, dass sich auch in der Umgebung eines Schwarzen Lochs keine Informationen, auch nicht über kurze Distanzen hinweg, übertragen lassen.
Ein Satellit in einer Umlaufbahn um das Loch könnte so im Extremfall nicht einmal Nachrichten zwischen verschiedenen Computern an Bord übermitteln. Dieses in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von russischen Forschern auf den Namen "asymptotisches Schweigen" getaufte Phänomen wurde bisher nur mit analytischen Mitteln für relativ einfache Geometrien der Raumzeit vorausgesagt.
Da sich die Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie allerdings für so komplizierte Erscheinungen wie den Urknall oder ein Schwarzes Loch in der Regel nicht lösen lassen, setzten die Forscher aus Florida für ihre Studien Computersimulationen ein. Sie simulierten so einen Urknall in einer zweidimensionalen Raumzeit. Die Physik dieses Vorgangs ist mit der in der Umgebung eines wirklichen Schwarzen Lochs der vierdimensionalen Raumzeit vergleichbar, so Andersson.
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