P2P vor Gericht: Grokster-Anhänger formieren sich

  • Quelle: PC Welt

    Technologie-Gruppen, Verbraucherschützer und Anwälte haben mehr als 20 Erklärungen beim U.S. Supreme Court eingereicht, mit denen Sie die Tauschbörsenbetreiber Grokster und Streamcast Networks in ihrem Kampf gegen die Unterhaltungsindustrie unterstützen wollen. Der U.S. Supreme Court wird sich voraussichtlich am 29. März die Argumente im Fall MGM gegen Grokster anhören.

    Die P2P-Anhänger - zu denen recht namhafte Unterstützer wie die Consumer Federation of America, American Civil Liberties Union, National Venture Capital Association, Intel oder die Free Software Foundation gehören - argumentieren unter anderem, dass die Versuche der Unterhaltungsindustrie, eine "Stilllegung" der beiden P2P-Unternehmen mit Hilfe von Gerichten zu erzwingen, dazu beiträgt, technologischen Innovationen den Garaus zu machen.

    In genau diese Richtung stößt beispielsweise Fred Lohmann, Senior Staff Attorney bei der Electronic Frontier Foundation . Er hält es für möglich, dass der Fall den "gesamten amerikanischen Technologie-Sektor” beeinflussen könnte. Sein Fazit: "Die Frage auf die es letztendlich hinausläuft ist, ob Amerikas Technologie-Unternehmen mehr Ingenieure anstellen werden, oder ob sie Ingenieure feuern und stattdessen Anwälte anheuern werden“.

    Einen weiteren Punkt für die P2P-Unternehmen zeigten die Teilnehmer einer Konferenz auf, die von der Interessengruppe Public Knowledge organisiert wurde. Die Unterhaltungsindustrie hat demnach schon mehrfach versucht, Technologien bei Erscheinen zu torpedieren. Aber am Ende fanden sie doch Wege, Kapital aus den Technologien zu schlagen.

    Unterhaltungsindustrie pocht auf Kompensation

    Die Anhängerschaft der Unterhaltungsindustrie stellte ihrerseits auf einer eigenen Konferenz die bereits bekannte Forderung auf, wonach Filme-Macher und Musiker für ihre Arbeit kompensiert werden müssen. Weiter sagten sie, dass, wenn Amerika nicht in der Lage sei, das Urheberecht zu schützen, Technologie-Unternehmen geschädigt würden, da ihre Erfindungen und Produkte gestohlen werden könnten.

    Die Position der Grokster-Anhänger, wonach technologischer Fortschritte verlangsamt werden würden, wenn der U.S. Supreme Court ein Urteil gegen sie fällt, hält Ted Olson, Anwalt der Interessengruppe Defenders of Property Rights, für "völligen Quatsch". "Technologie kommt zum Stillstand wenn Erfinder und Schöpfer … von kreativen Arbeiten nicht geschützt sind“, so Olsen.

    Hintergrund: Im vorliegenden Fall verklagte die Filmindustrie die Tauschbörsenvertreiber, da sie nach Ansicht der Film-Branche für weit verbreitete Urheberrechtsverletzungen verantwortlich seien. Der 9th U.S. Circuit Court of Appeals bestätigte in einem Urteil vom August die Entscheidung einer niedrigeren Instanz, wonach die Tauschbörsen Grokster, Streamcast Networks und eine Site, die von Streamcast betrieben wird, Musiccity.com, nicht für Urheberrechtsverletzungen durch Nutzer ihrer Produkte haftbar gemacht werden können. Nun obliegt die Angelegenheit dem U.S. Supreme Court.

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