[News - PS2] - GT4 ist da !

  • Es gibt wohl keinen Gran Turismo Anhänger der nicht schon eine Halbe Ewigkeit auf das Erscheinen von GT4 wartet. Besonders in den letzten Wochen und Monaten steigerte sich die Releasehysterie in ungeahnte Höhen, woran Polyphony Digital, die Entwickler des Rennspiels, selbst nicht ganz unschuldig waren. Denn fast täglich veröffentlichte man neue Features welche in GT4 enthalten sein sollen, und umgekehrt strich man so manche erwartete Funktion kurzerhand wieder, wie den sehnlichst gewünschten Online-Mode. So spaltete sich die Nation schon lange vor dem Release in die zwei Lager der Gran Turismo Fanboys, die jede Kritik an dem Titel schlichtweg ignorierten, und das der GT-Gegner, die nicht müde wurden nach Negativem zu suchen und dieses schnellstmöglichst der Welt mitteilen mussten. Das die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt, zeichnete sich aber schon recht bald ab, denn es war zu erwarten, dass das aktuellste Gran Turismo endgültig die technischen Grenzen der PS2 erreichen wird. Wo die genau liegen und warum Gran Turismo selbstverständlich wieder das beste Rennspiel auf der PS2 wurde, könnt ihr in diesem Review nachlesen.

    Der Himmel für PS-Fans


    Ich gebe es gleich zu Beginn zu: Als ich das Testmuster zu Gran Turismo 4 erhielt, schien sich das Universum um mich herum aufzulösen. Plötzlich verschoben sich alle Wertigkeiten, Dinge die eben noch wichtig waren verloren sich in der Bedeutungslosigkeit und meine Existenz schien nur noch einen Zweck zu kennen, nämlich mein Herz an einen Boliden zu nageln und fortan nur noch in den Kategorien PS, Bodenhaftung, Tuningmöglichkeiten und A-Spec Points zu denken. Endlich war es soweit, ich brauchte mir keine Gedanken mehr zu machen wie ich die Abende rumkriege, ganz im Gegenteil werden mir die kommenden Nächte viel zu kurz werden, gibt es doch so viele Autos und Meisterschaften auszutragen, Lizenzprüfungen abzulegen und Spoiler anzubringen, bis ich endlich jeden Boliden gesehen und jedes Tuningteil ausprobiert habe und sich in mir langsam der Wunsch nach einem Gran Turismo 5 hegen wird. Oh wie schön ist es doch ein Videospieler zu sein, der mit sich und dem Spiel mehr hat als er vom Leben verlangt.

    Gran Turismo 3 Deluxe?

    So lege ich voller Vorfreude die DVD in die PS2 und werde auch schon von einem Intro empfangen welches mir zeigt wie ein Liebhaber sein Auto sieht. Meine GT-Synapsen schnattern bereits lauter als die Schädeldecke es ertragen könnte, als ich mich nach dem Anlegen meines Profils endlich im Hauptmenü wiederfinde. Ohne Umwege begebe ich mich direkt in den GT-Mode und lege die ersten Lizenzprüfungen ab. Zwar hätte ich mir die nationalen Lizenzen auch von meinem GT4-Prologue Spielstand importieren können, damit aber hätte ich bereits einen kleinen Teil des Spiels übersprungen welches ich doch bis zum letzten Pixel auskosten will. Die Gelegenheit mit 100.000 Credits vom GT3-Spielstand zu importieren aber nahm ich gerne wahr, half es mir doch ungemein den ersten Wagen konkurrenzfähig zu tunen.

    Beim Autohändler

    Bis dahin aber kam mir alles mehr als bekannt vor, auch wenn sich die Optik des Gezeigten natürlich verändert hat. Trotzdem begegnet man denselben Menüstrukturen, denselben Bestätigungssounds, denselben Mechanismen und denselben Lizenzprüfungen und Herausforderungen. Soweit ist also alles beim Alten geblieben, was Gran Turismo Freunde freuen dürfte, bekommen sie doch genau das was sie erwarten, nur wer tatsächlich glaubte, dass sich am generellen Gameplay etwas ändern würde, begegnet einem auf Hochglanz polierten GT3.

    Perfekte Symbiose aus Nah- und Fernsicht

    "Weißt du was das schönste an GT4 ist?" fragte mich ein guter Bekannter und Gran Turismo-Fan der ersten Stunde. "Das man wieder ganz von Vorne beginnen muss". Genau das war es nämlich was einem von der ersten Minute an vor den Schirm gefesselt hat, dieses unglaublich motivierende System bestehend aus mehr Autos als man sich merken und mit mehr Spielmöglichkeiten ausgestattet als man auf den ersten Blick erfassen könnte. Da steckt man das fehlende Schadenssystem ebenso ohne Murren weg wie die maximal sechs Autos auf der Strecke oder die leider immer noch nicht besonders gelungene KI der computergesteuerten Fahrer, die sich noch immer so benehmen als wären wir Luft. Da stört es sie wenig, dass unsere zwei Tonnen Metal im Wege stehen, wenn ihre Ideallinie durch uns hindurch führt. Da wird versucht uns einfach wegzuschieben, was ihnen mitunter auch gelingt. Dafür können wir die Computerfahrer nach wie vor als Abprallkissen benutzen, was uns besonders in mancher Kurve erhebliche Vorteile bringt. Auch die bekannten Abkürzungen sind immer noch möglich, so wie neu hinzugekommene. Eine Strafe für das Verlassen der Strasse gibt es nicht. Wer sich an dieser Stelle fragt wo denn die angekündigte Zeitstrafe geblieben ist, welche unfaire Fahrer benachteiligen soll, der darf sich heimlich freuen. Denn sie wurde zwar eingebaut, versteckt sich aber ganz tief in den Optionen und ist nur im Multiplayer-Mode aktivierbar, und selbst dort stellt sie nur eine alternative Möglichkeit dar. Denn der jeweilige Host kann sich entscheiden ob rempelnde Fahrer an die Box gezwungen werden sollen, oder eben mit besagter Zeitstrafe belegt werden. Im "normalen" Spiel ist sie - Polyphony Digital sei dank - nicht vorhanden.

    Arcade-Mode und LAN-Unterstützung

    Ab vom riesigen Angebot des GT-Modes können wir uns auch für den Arcade-Mode entscheiden, der uns bereits zu Beginn erlaubt in aufgemotzte Autos der Spitzenklasse zu steigen, für die wir im GT-Mode erst noch einige Stunden in viel schwächeren Kisten drehen müssen, und der - nur am Rande erwähnt - auch der einzige Mode ist den man ohne Memcard spielen kann. Der Arcade-Mode bietet uns vier verschiedene Rennarten an, die man in die "Welt-Strecken", die "Original-Strecken", den "Stadt-Parcour" und in "Matsch & Schnee" eingeteilt hat. Die Bezeichnungen lassen bereits erkennen was uns dahinter erwartet und die kredenzte Autoauswahl ist ebenfalls sehr umfangreich ausgefallen. Neben den Einzelrennen versteckt sich im Arcade-Mode auch das Zeitrennen, bei dem man bekanntlich alleine auf der Piste unterwegs ist, der zwei Spieler-Wettkampf per Splitscreen sowie das Mehrspieler-LAN-Rennen. Dieses gestattet uns bis zu sechs Playstation2 Konsolen miteinander zu verlinken. Voraussetzung dafür ist, dass jede PS2 mit einem Netzwerkadapter ausgestattet ist (insofern es sich nicht bereits um das neue Model mit integriertem Netzwerkadapter handelt), sich auf jeder Memcard eine Netzwerkkonfigurationsdatei befindet und natürlich in jeder Konsole eine GT4-DVD liegt. Schon lassen sich die Konsolen miteinander vernetzen, wobei bei mehr als zwei Konsolen zusätzlich noch ein Netzwerk-HUB benötigt wird. Ob und wie gut dieser LAN-Mode funktioniert konnten wir leider noch nicht testen, da uns nur eine PAL Test-DVD zur Verfügung steht. Sobald die Verkaufsversionen eingetroffen sind werden wir dieses Feature nachtesten.

    Der GT-Mode

    Herzstück von Gran Turismo 4 ist natürlich wieder der mehr als umfangreich ausgefallene GT-Mode, der uns in Form einer Weltkarte die vielen Spielmöglichkeiten aufbereitet. Sollte man noch nie ein Gran Turismo gespielt haben, steht man ziemlich verloren vor dem riesigen Menü welches sich über mehrere Bildschirme zieht. GT-Veteranen hingegen werden gleich die Bedeutung der Zentrale, der Lizenzprüfungen und der einzelnen Länder bzw. Automarken erkennen. Ebenso erklärt sich der Gebrauchtwagenshop von selbst so wie auch die Arenen mit der Bezeichnung "Anfänger", "Extrem" oder "Profi".


    BMW gefällig?


    Hinter den einzelnen Ländericons verstecken sich immer die Auto-Hersteller des jeweiligen Landes. Der einzelne Hersteller bietet uns je nach Geschichte Neuwagen zum Kauf an, das Tunen mit Markenartikeln direkt vom Hersteller selbst, diverse Veranstaltungen ebenfalls vom Hersteller selbst, sowie, falls es die Geschichte hergibt, auch noch geschichtsträchtige Autos, die man nicht kaufen sondern nur gewinnen kann. So gibt es bei Ford tatsächlich das erste je auf einem Fliesband hergestellte Auto, den Ford T zu gewinnen.

    Im Lizenz-Center, dem wohl umstrittensten Feature von Gran Turismo, finden wir die bekannten nationalen und internationalen A und B-Lizenzen sowie die Spezial-Lizenz. Um an bestimmten Wettbewerben teilnehmen zu können gilt es diese vorher zu absolvieren. Sie bestehen jeweils aus 16 einzelnen Prüfungen sowie der eher überflüssigen Kaffeepause.

    Neben den Ländern gibt es natürlich auch wieder die Kontinente, welche man in amerikanische Rennen, japanische Rennen und europäische Rennen aufgeteilt hat. Zusätzlich gibt es noch die Arenen mit den Ausdauer-Rennen, den Spezialbedingungen und den Fahr-Missionen. Genug Stoff also um uns die nächsten Monate zu beschäftigen. Selbstverständlich fehlen auch nicht die Teststrecken, die dazu dienen unser Fahrzeug optimal einzustellen.


    Die Nordschleife des Nürburgrings


    Die einzige Strecke die wir explizit erwähnen wollen ist die berühmte Nordschleife des Nürburgrings, welche erstmals in GT4 komplett vorhanden ist. Zwar gab es die Strecke selbst schon in anderen Rennspielen, selten aber wurde sie so exakt dem originalen Vorbild nachempfunden wie in GT4. So dürfen wir die "grüne Hölle" wie der Nürburgring von den Rennfahrern genannt wird in einer Perfektion erleben wie selten zuvor. Da man je nach Fahrzeug zwischen acht und zehn Minuten für eine Runde benötigt, stellt dieser Kurs natürlich die längste Piste im ganzen GT4 dar. Schade, dass man im Arcade-Mode grundsätzlich nur zwei Runden auf ihm drehen darf.

    Viele Tuningmöglichkeiten

    Gran Turismo 4 bietet uns verschiedene Möglichkeiten unsere Fahrzeuge zu tunen. Erste Anlaufstelle ist natürlich der Hersteller des jeweiligen Wagens selbst, der uns meist die beste Qualität liefert aber nicht die größte Auswahl besitzt. Denn die exotischeren Tuningteile bekommt man bei den reinrassigen Tuningunternehmen, wie amuse, HKS, Opera oder BLITZ. Einmal gekaufte Teile gehen nicht mehr verloren, da wir sie in der Garage zwischenlagern können. Das hin- und hermontieren von Tuningteilen zwischen den Fahrzeugen ist aber nicht möglich, sie sind an das jeweilige Auto gebunden. Die Tuningoptionen selbst haben im Vergleich mit GT3 noch einmal kräftig zugelegt. Nun gibt es noch mehr Möglichkeiten auf das Fahrverhalten unseres Boliden Einfluss zu nehmen. Optisch allerdings lässt sich unser Fahrzeug nur wenig verändern. Gerade mal die Felgen und der neu hinzugekommene Heckspoiler wirken sich auf das Äußere aus. Allerdings gibt es immer noch die fertig getunten Autos der Hersteller selbst, die sich optisch stark vom Serienauto unterscheiden.


    Der B-Spec Mode


    Völlig neu in Gran Turismo 4 ist der sogenannte B-Spec Mode bei dem wir nicht in die Rolle des Rennfahrers sondern in die des Managers schlüpfen. In vielen Rennen ist es möglich statt selbst am Rennen teilzunehmen dies einem virtuellem Fahrer zu überlassen, der in unserem Wagen versucht unsere Anweisungen auszuführen. Wie bei einer Fernsehübertragung sehen wir unseren Wagen seine Runden ziehen, während wir dem Fahrer einfache Befehle geben können. Diese beschränken sich aber auf den Befehl zu Überholen oder an die Box zu kommen. Mehr Einfluss auf das Rennen haben wir nicht. So entscheidet meist schon die Wahl des Fahrzeuges und seine Einstellung über den Ausgang des Rennens, da sich unser Fahrer kaum anders verhält als die Computerfahrer.

    Wir machen ein Foto

    Der Fotomodus

    Ebenfalls neu in Gran Turismo, und gelungener als man auf den ersten Blick meinen möchte, ist der Fotomodus, der es uns gestattet unsere Lieblingsautos nicht nur in sehr hoher Auflösung zu fotografieren, auch das weitergeben per Memcard oder USB-Memstick ist ebenso möglich wie das Ausdrucken der Bilder direkt an der Playstation2, wozu wir keinen Computer benötigen. Um erst an das Foto zu kommen haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir entscheiden uns für die Fotoreise, welche mehrere berühmte Schauplätze bietet vor denen wir unseren Wagen optimal präsentieren können. Oder wir benutzen den Fotodrive, bei dem es sich um ein unbewertetes Rennen auf einer beliebigen Strecke handelt welches nur dem Zweck dient eine Wiederholung zu erstellen. Betrachten wir besagte Wiederholung können wir sie jederzeit anhalten und unser Foto schießen. So stellt der Fotodrive die einzige Möglichkeit dar unser Auto während der Fahrt zu fotografieren. Die so erstellten Fotos können wir entweder komprimiert als sogenannten Film speichern, wobei ein durchschnittliches Bild nur ca. 30 KB auf der Memcard oder dem USB-Stick belegt, oder als sogenanntes Foto, wobei es sich dann um ein JPEG handelt welches wir wiederum in drei Qualitätsstufen abspeichern können. Die Fotos belegen je nach Qualität um die 100 KB auf den Speichermedien. Die so gespeicherten Fotos lassen sich jederzeit mit einem angeschlossenem USB-Fotodrucker ausdrucken. Es wird sich aber noch herausstellen müssen wie kompatibel diese Funktion zu den verschiedenen Druckermodellen ist. Polyphony Digital empfiehlt Epson Fotodrucker.

    Die Garage und GT-Auto

    In unserer Zentrale finden wir die bekannte Garage mit unseren Autos wieder, den Statusbildschirm, den Kalender sowie das neu hinzugekommene Fotolabor. Dort können wir noch nicht entwickelte Filme in Fotos umwandeln, sie auf den verschiedenen Medien speichern oder sie direkt auf den angeschlossenen Drucker ausdrucken.


    GT-Auto


    Hinter dem GT-Auto Icon versteckt sich wieder das Service-Center, welches wir hauptsächlich besuchen um den immer wieder nötigen Ölwechsel durchzuführen. Dort gibt es aber auch neue und gebrauchte Felgen zu kaufen, sowie neuerdings auch Heckspoiler, welche sich auf die Aerodynamik des Autos auswirken. Sehr schön auch, dass alle Arbeiten am Wagen nun tatsächlich von einem animierten Mechaniker vorgenommen werden. Gleiches gilt übrigens auch für die Boxencrew, die nun erstmalig voll animiert ans Werk geht.

    Technisches


    Die neue Dachkamera


    Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger gibt es nicht einen Pixel im gesamten Spiel an dem man nicht Hand angelegt hat. Auch wenn es sicher mehr als schwierig war, hat man aus der Playstation2 wirklich das letzte Quäntchen an Leistung herausgequetscht, mehr ist schlicht nicht mehr möglich. Trotzdem muss sich GT4 dem Vergleich mit aktuellen Rennspielen gefallen lassen, wobei es in einigen Teilaspekten ziemlich Federn lassen muss. Allen voran fällt die lasche KI der maximal fünf Computergegner negativ auf, die nicht nur den Spieler von der Strasse schieben als wäre er nicht existent, sondern dieses Verhalten auch den anderen Computerfahrern gegenüber an den Tag legen. Bei der vielen Liebe zum Detail welche Polyphony Digital in jedes einzelne Fahrzeug gesteckt hat ist es umso unverständlicher weshalb man bei den gut 700 Autos im Spiel nicht einmal ein Armaturenbrett sieht. Generell bleibt einem das Innere der Fahrzeuge in GT4 grundsätzlich verschlossen, es gibt sie nur von Außen zu sehen. Umso positiver, dass zu den mageren zwei Kameraperspektiven, also der Stoßstangen- und der Verfolgerkamera nun eine dritte hinzugekommen ist. Diese befindet sich aber nicht wie erwartet auf der Motorhaube, sondern auf dem Dach der Autos, was zwar gut für die Übersicht im Spiel ist, aber immer den Eindruck hinterlässt als würde man auf einem Kutschbock sitzen.


    Die bekannte Stoßstangenkamera


    Neben den wenigen Gegnern die uns GT4 auf der Strecke bietet ist das zweite Manko das sich GT4 ankreiden lassen muss das völlige fehlen eines Schadensystems. Dies deswegen, weil es sich nicht unerheblich auf die Rennen selbst auswirkt. Denn Gran Turismo Veteranen kennen den Trick die Gegner in der Kurve als Abprallkissen zu benutzen schon längst. Dies ist also auch im aktuellsten Teil der Serie wieder möglich. Genauso wie sich absichtlich vom nahenden Verkehr anschieben zu lassen.

    Grafik und Sound


    ..und die Verfolger-Kamera


    Trotz der erwähnten Mankos ist GT4 definitiv das best aussehendste Rennspiel auf der PS2. Denn bis auf die immer noch gerne flimmernden Kanten und Texturen wird uns ein absolut sauberes Bild geboten welches mitunter überhaupt nicht mehr von der PS2 zu stammen scheint. Denn die Perfektion mit der die Hintergründe und die Vordergrundgrafik miteinander verschmolzen wurden ist schon erstaunlich, ebenso wie die Autos immer wirken als würden sie auch auf dem Boden stehen und Kontakt besitzen. Doch auch die Zuschauer und die Strecke umgebenden Objekte sind mehr als gelungen und sorgen dafür, dass wir voll ins Geschehen eintauchen können. So wirkt der Grand Canyon ebenso beeindruckend wie die Straßenrennen in New York oder Hong Kong.


    Bekannte Kamerafahrt am Start


    Wie ihr sicher schon wisst, hat man Gran Turismo 4 keinen 60 Hertz-Mode implementiert. Die Aussage von Polyphony Digital dazu war, dass es einen 60 Hertz-Mode in PAL-Regionen nur bei schlecht angepassten Spielen braucht, nicht aber wenn der 50 Hertz PAL-Mode einwandfrei umgesetzt wurde. Das ist sicher richtig und man muss Polyphony Digital wirklich allen Respekt für die hervorragende PAL-Anpassung zollen, allerdings haben sie die Rechnung ohne den Videochip der PS2 gemacht. Denn wie schon in GT3 oder GT3 A-Spec ziert das ganze PAL-Bild ein schwarzer Rahmen, der sich je nach Fernseher und Röhre als schmale PAL-Balken oder im schlimmsten Falle als komplett sichtbarer Rahmen manifestiert. Da dieser aber keinen Pixel breiter ist als schon bei allen Vorgängern, wollen wir das nicht negativ anlasten, nur erwähnt haben. Ansonsten nämlich muss man schon sagen, dass die Geschwindigkeitsanpassung hervorragend gelungen ist. Trotz der zehn Bilder weniger in der Sekunde haben wir den gleichen Geschwindigkeitseindruck und exakt die gleichen Zeiten wie die NTSC-Version und werden nebenbei mit einem um knapp hundert Zeilen höher aufgelöstem Bild belohnt, welches die Streckendetails aber auch die Autos selbst noch einen Tick besser aussehen lässt.


    Die Rally


    Die Soundkulisse bietet uns vor allem viele bekannte Systemsounds, praktisch alle Bestätigungsbeeps und Ähnliches wurde 1 zu 1 aus GT3 übernommen, sowie einen mehr als ausführlichen Soundtrack mit weit über 100 verschiedenen Titeln. Am wichtigsten freilich und wieder mehr als gelungen sind die Motorsounds, denen man gerne abnimmt, dass hier die Polyphony-Mitarbeiter mit Mikrofon und Rekorder unter den Autos lagen um die Sounds so real wie möglich aufzunehmen. Selbstverständlich besitzt wieder jedes Fahrzeug seinen typischen Sound der technisch perfekt ins Spiel eingebracht wird. Egal ob wir das Pedal bis zum Anschlag durchdrücken oder nur ganz vorsichtig Gasgeben, immer hört sich der Motor so an als würde er tatsächlich in der Konsole seine Arbeit verrichten. Doch auch die Nebengeräusche wurden wieder beachtet, wie das wichtige Abrollgeräusch und der Windschatten. So hören wir deutlich ob wir uns im Windschatten des vorausfahrenden Autos befinden oder nicht. Einzig, dass sich die Tuningteile oder die verschiedenen Reifen nicht auf den Sound auswirken könnte man kleinlich bemäkeln.


    Positives:
    unglaublich schöne Grafik, hervorragende Soundkulisse, mehr als gelungene Steuerung, immens großer Fuhrpark, viel Abwechslung, der Fotomode, Langzeitmotivation neu definiert


    Negatives:
    kein Schadenssystem, nur fünf Gegner auf der Piste, einfache Gegner-KI, kein Onlinemodus, im Grunde nichts Neues, keine Euros sondern wieder Credits.


    Fazit:
    Gran Turismo 4 ist genau das geworden was man erwartet hat, das beste und umfangreichste Rennspiel auf der PS2. Kein anderes Rennspiel bietet uns diese unglaubliche Auswahl an Fahrzeugen sowie so viele Stunden Unterhaltung auf der Piste und im Tuningshop. Technisch hat es in allen Belangen zugelegt und präsentiert uns eine noch perfektere Welt, noch schönere Autos und mit den neu hinzugekommenen Features des Fotomodus und des LAN-Spiels noch mehr Abwechslung. Wer also schon den Vorgänger mochte der wird GT4 lieben. Im direkten Vergleich mit der Konkurrenz aber muss sich GT4 den Vorwurf des immer noch fehlenden Schadenssystems, der nur fünf Gegner auf der Piste und der sehr einfachen Gegner-KI gefallen lassen. Unter dem Gesichtspunkt der inzwischen nicht mehr konkurrenzfähigen PS2-Hardware aber muss man Polyphony Digital trotzdem für das geleistete Respekt zollen, denn mehr ist aus einer PS2 schlicht nicht mehr herauszuholen. Damit bleibt zu sagen, dass GT4 unangefochten und mit weitem Abstand das beste Rennspiel auf Sonys Konsole ist. Wer es sich entgehen lässt oder an Kleinigkeiten herummäkelt, ist selbst schuld.

    Bilder zum Spiel :

    http://www.gamezone.de/news_detail.asp?nid=30536&rand=0703095937#

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    Respect the Scene, Respect their Work !

  • Das Spiel macht auch ne Menge Spass - GT1 beim Kumpel damals gezockt, GT2 selber bis zum Exitus gegamed, GT3 ebenfalls beim Kumpel angezockt und GT4 --- es kann ja nur besser werden, wobei GFX technisch wohl nur noch der Hintergrund Bereich der 3D Strecken aufgemöbelt wurde, ist auch eh schon erstaunlich - was aus der PS2 gedrückt wird !!!

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