NASA nimmt Shuttle-Flüge wieder auf

  • Washington (dpa) - Mehr als zwei Jahre nach dem tödlichen Unglück der Raumfähre «Columbia» will die US-Raumfahrtbehörde NASA am 15. Mai erstmals wieder einen «Space Shuttle» starten. Kommandantin der siebenköpfigen Besatzung an Bord der «Discovery» werde Eileen Collins sein, teilte die NASA am Freitag in Washington mit.

    «Wir sind sehr aufgeregt. Wir sind sehr zuversichtlich», sagte die 48-Jährige vor dem ersten Testflug nach der «Columbia»-Katastrophe. Collins absolvierte ihren ersten Weltraumflug mit der «Discovery» bereits im Februar 1995. Sie war damals die erste Frau auf dem Pilotensitz eines «Space Shuttle». 1999 machte sie einen Karrieresprung und wurde die erste Kommandantin einer Raumfähre.

    Nach dem Absturz der Raumfähre «Columbia» am 1. Februar 2003 hatte die NASA alle weiteren Flüge der drei verbliebenen «Space Shuttle» auf Eis gelegt. Die «Columbia» war bei der Rückkehr zur Erde über Texas abgestürzt, weil sich schon beim Start ein Stück Isolierschaum von einem Außentank gelöst und den Hitzeschild der Raumfähre beschädigt hatte. Alle sieben Astronauten kamen ums Leben.

    Als Konsequenz aus dem Unglück hat eine unabhängige Untersuchungskommission 15 Empfehlungen gegeben, die vor einem neuen Start einer Raumfähre erfüllt werden müssen. Nach NASA-Angaben sind erst sieben Auflagen zu aller Zufriedenheit der Kommission umgesetzt worden. Die NASA ist aber nach eigenen Angaben zuversichtlich, die restlichen Punkte termingerecht zu erfüllen. «Ich wäre sehr überrascht, wenn irgendwelche Schäden durch Trümmer entstehen», sagte der stellvertretende NASA-Direktor Bill Readdy. «Wir werden viel sicherer als je zuvor fliegen.»

    Zu den Auflagen der Kommission gehört auch, dass der Start bei Tageslicht erfolgt. Damit soll sichergestellt werden, dass herabfallende Trümmer vom Außentank gesehen und sofort untersucht werden, bevor die Raumfähre zur Erde zurückkehrt. Der Start der «Discovery» ist deshalb am 15. Mai um 15.50 Uhr (Ortszeit) in Cape Canaveral (US-Bundesstaat Florida) vorgesehen.

    Darüber hinaus will die NASA künftig nur noch Flüge zur internationalen Raumstation ISS unternehmen. Im Falle eines irreparablen Schadens an der Raumfähre könnte die Besatzung dann an Bord der Raumstation auf einen anderen «Space Shuttle» warten, der sie zur Erde zurückbringt.

    Die Modifizierung der «Space Shuttle»-Flotte hat nach Angaben des scheidenden NASA-Direktors Sean O Keefe 1,5 Milliarden Dollar (1,15 Milliarden Euro) gekostet. Die Raumfähren sollen nach den Testflügen ab Dezember wieder ihre regulären Flüge zur internationalen Raumstation ISS aufnehmen. Nach bisherigen Plänen werden die Raumfähren vom Jahr 2010 an außer Dienst gestellt. Bis zum Jahr 2008 soll ein Nachfolgemodell für die «Space Shuttle» entwickelt werden

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