Stärker als die US-Armee?

  • Irak: Widerstand soll weitaus größer sein als bislang angenommen – Warnungen vor Anschlägen in den Vereinigten Staaten
    Die irakische Gleichung ist niemals einfach; das gilt auch für das neue Jahr. Gleichviel, ob es sich um die Zahl der zivilen Toten, der amerikanischen Verluste, der getöteten irakischen Widerständler, der Verletzten auf beiden Seiten, der Gefangenen oder nur um Demonstrierende handelt, mit den quantifizierten Einschätzungen wird (Kriegs-)Politik (vgl. Irakmethik: Die Zahlenspiele mit den zivilen Opfern) betrieben. Gestern hat der irakische Geheimdienstchef eine neue Schätzung über die Stärke des irakischen Widerstands abgegeben, die alle bisher veröffentlichten Einschätzungen der US-Militärs und –Geheimdienste in den Schatten stellt.


    Schätzte man innerhalb des US-Militärs die Stärke der Insurgents im Irak Mitte Dezember offiziell noch auf eine Größe zwischen 11.000 und 20.000, so wartet der Chef des irakischen Geheimdienstes, General Mohammed Abdullah Schahwani, mit Zahlen einer ganz anderen Dimension auf:


    Ich bin der Überzeugung, der Widerstand ist größer als die Zahl der amerikanischen Truppen im Irak. Ich glaube, der Widerstand ist mehr als 200.000 Mann stark.


    Den Kern sollen etwa 40.000 Hard-core-Kämpfer bilden, die von einer großen Zahl von "Teilzeit-Kämpfern" (Part-time fighters) und Freiwilligen unterstützt werden, welche den Rebellen jede Unterstützung von Informationen, Logistik aller Art und Unterschlupf gewähren.

    Die größte Unterstützung finden die Aufständischen nach Kenntnis des Geheimdienstgenerals erwartungsgemäß in den sunnitischen Gebieten, in den "Provinzen Bagdad, Babel, Salahuddin, Djiala, Ninive und Tamim". Ihre Stärke würden sie von den traditionellen eng verflochtenen Stammesverbindungen beziehen und durch die Verbindungen zur aufgelösten irakischen Armee, die einmal 400.000 Mann zählte.


    Die Bevölkerung hat es satt nach zwei Jahren ohne Verbesserung. Sie haben das Gefühl, sie müssten etwas tun. Die Armee war mehrere Hunderttausend Mann stark. Es war zu erwarten, dass sich die alt gedienten Soldaten mit ihren Verwandten zusammentun, jeder hat Söhne und Brüder.
    General Mohammed Abdullah Schahwani


    Wie viele andere auch sieht Schahwani vor allem Angehörige der Baath-Partei in der Schalt-und Machtzentrale des Aufstands. Seiner Einschätzung nach ist hier eine Aufteilung in drei Fraktionen zu beobachten: die gefährlichste Fraktion sei diejenige, die nach wie vor in Treue zum inhaftierten Saddam Hussein hält, etwa 20.000 Mann stark.

    Von Syrien aus sollen Saddam Husseins Halbbruder Sabawi Ibrahim al-Hassan und Muhammed Yunis al Ahmed als operative Köpfe alte Armeeeinheiten in Mosul, Samarra, Bakuba, Kirkuk und Tikrit mit allem Notwendigen versorgen. Auch der rothaarige General, die ehemalige Nummer 2 unter Saddam Hussein, Issat-Ibrahim ad-Duri, der schon im Herbst 2003 von den Amerikanern als großer Koordinator der ersten Anschlagserien verdächtigt wurde (vgl. Pik-As, Kreuz-König und Irakmethik), gilt dem Geheimdienstchef als wichtiger Drahtzieher im Zentrum des baathistischen Partisanenkrieges.

    Die zwei anderen Fraktionen der Baathpartei hätten mit Saddam Hussein gebrochen und würden jetzt mit den Islamisten zusammenarbeiten, mit Sarkawis Truppen, mit Ansar as-Sunna und Ansar al-Islam. Bestätigt wird diese Annahme übrigens von den Beobachtungen, von denen die freigelassenen französischen Geiseln, Chesnot und Malbrunot, berichteten. Sie hätten das Gefühl gehabt, während ihrer Gefangenschaft vollkommen im "Planet Bin Laden" eingetaucht zu sein, erzählten die Freigelassenen. Zum Kreis ihrer Entführer, der Islamischen Armee im Irak, hätten neben einzelnen hochrangigen Ex-Baath-Parteimitgliedern vor allem Dschihadis gehört, deren politische Agenda allerdings, so die Einschätzung des Figaro-Journalisten Malbrunot, nicht mehr als irakisch-national zu erkennen sei, sondern vielmehr den politischen Zielen des internationalen Dschihads untergeordnet scheine.

    Ob von nationalen oder "religiösen" Interessen geleitet, zumindest in einem politischen Ziel sind sich die verschiedenen Fraktionen des Widerstands einig: die Sabotage der Wahlen (weswegen ihre Durchführung im Kampf gegen den internationalen Dschihadismus immer notwendiger scheint) und die Vertreibung der Besatzer durch den zermürbenden Partisanenkrieg. Drohungen demonstrieren das gegenwärtige Selbstbewusstsein der Aufständischen. Sie sollen deren Macht zu "Shock and Awe" andeuten: Wie gestern gemeldet wurde, warnt die Islamische Armee im Irak auf einer Website die amerikanische Bevölkerung vor Anschlägen in den Vereinigten Staaten. Man werde den Krieg vom Irak nach Amerika tragen, damit die "amerikanische Zivilbevölkerung einen Geschmack davon bekomme, was die Bevölkerung im Irak durchmache."

    Cheers

    @JackI:chrz:

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    Lebt in der Liebe,wie auch Christus uns geliebt hat.
      

    [ Epheser. 5,2 ]

  • ...Und das ist der Grund, warum ich keinen Pfifferling Hilfe für Irak, Syrien und Iran spenden würde, da dort einige Kameltreiber nur Mord und Totschlag verbreiten, und die irakische Bevölkerung teilweise wohl auch nicht willens ist, dieses zu unterbinden. Die Amerikaner wären sicherlich ein kleineres Übel - bzw. sollten die Kontrolle der UNO übergeben, dann könnte man doch sehen, ob es da unten Sinn macht zu helfen, oder aus den 3 genannten Staaten einen grossen Golfplatz zu machen.

    Amerika sollte meiner bescheidenen Meinung nach die Kontrolle in die Hand der UNO legen, und zwar total - geht der Mist danach da unten weiter - so sag ich mir, lasst sie brennen, spart das Geld - den Rest erledigt die Evolution !

    Hart aber ich war schon immer gegen Heuchlerei :offl:

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    Respect the Scene, Respect their Work !

  • Lasst sie sich doch selbst verwalten - erst bringen sich dann die ganzen großen Clans gegenseitig um und am Ende sitzt wieder ein kleiner Dikatator auf dem Thron, der ein Land in Trümmern ohne Hilfe auf ausländische Aufbauhilfen beherrschen darf...obwohl, das Öl bedeutet ja Macht...

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    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

  • Jo das Öl ist es halt, was auch die Ami's dort hält den es ging Ihnen eh nicht um Sadam ...

    Selbstverwaltung find ich besser .. sollen sie sich selber umbringen, wenn Sie den möchten.. nur schade das die Bevölkerung darunter leided... :bghh:

    C'ya

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    To Fast 4 You.

  • Tja-nach den ganzen Kriegen und Bomben ist vom einstigen Persien und seinen unschätzbaren kulturgegenständen wohl nicht mehr viel übrig - der alte Sindbad würde sich im grabe umdrehen....

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    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

  • Zitat

    Originally posted by Tristar^TIE-FIGHTER
    Tja-nach den ganzen Kriegen und Bomben ist vom einstigen Persien und seinen unschätzbaren kulturgegenständen wohl nicht mehr viel übrig - der alte Sindbad würde sich im grabe umdrehen....

    Anscheinend haben jedoch die 40ig Räuber überlebt und sich prächtigst vermehrt.... nennen sich nun inzwischen "Krieger Gottes" oder sowas....:hdbg:

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  • bäh - wie kann man einen Krieg nur heilig nennen - oder sich gar Gotteskrieger taufen lassen?

    Die legen den Koran so schief und falsch aus, daß der gemeine, dumme Eseltreiber auch meint, was die da machen ist rechtens und muss unterstützt werden....

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    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

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