Die Vorhersage von Erdbeben bleibt eine unsichere Wissenschaft -- und das gilt noch viel mehr für solche Beben, die sich wie vor der Tsunami-Katastrophe in Südasien unter der Wasseroberfläche ereignen: Anders als an Land können seismologische Untersuchungen tief im Meer bislang nur mit langer Zeitverzögerung vorgenommen werden. Allerdings gibt es Bemühungen, ständige Beobachtungsstationen im Meeresgrund zu etablieren und ihre Daten in Echtzeit auszuwerten, berichtet Technology Review aktuell.
Ozeanographen betonen, dass es noch lange dauern wird, bis Seebeben und Flutwellen genauer prognostiziert werden können. Doch werde das Sammeln von Echtzeit-Daten am noch weitgehend unerforschten Grund der Tiefsee Einblicke in die seismischen Aktivitäten unterhalb des Meeresspiegels gewähren, die es so umfassend bisher nicht gab. "Für die Erkundung der Ozeane werden die neuen Informationssysteme genauso fundamental wichtig werden wie Satelliten für die Erforschung der Erde", sagt Frank Rack, Direktor für ozeanische Bohrprogramme der Joint Oceanographic Institutions (JOI), einem Forschungs-Konsortium in Washington.
Das JOI hat bereits 20 Observatorien in der Tiefsee installiert -- noch müssen deren Daten von Tauchrobotern abgeholt werden. Mit Geld von der National Science Foundation soll in den nächsten Jahren aber ein System aufgebaut werden, bei dem Unterwasser-Stationen ihre Messergebnisse ständig über Glasfaser und drahtlose Datenübertragung übermitteln. Der Umgang mit den Echtzeit-Datenströmen stellt nach Angaben beteiligter Forscher allerdings eine immense Herausforderung dar.
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