Telekom Austria (TA) hat den Erwerb einer Kaufoption für die Übernahme von Mobiltel, dem führenden bulgarischen Mobilfunkbetreiber, bekannt gegeben. Diese Option gibt der TA das alleinige und unwiderrufliche Recht, 100 Prozent des Grundkapitals der Mobiltel zu einem Unternehmenswert von bis zu 1,6 Milliarden Euro zu erwerben. Die Option kann im dritten Quartal 2005 ausgeübt werden und kostet 80 Millionen Euro, die gegebenenfalls auf den Kaufpreis angerechnet werden. Bis zu 150 Millionen Euro des Kaufpreises sind an die Erreichung von operativen und finanziellen Erfolgskriterien im Jahr 2005 gebunden und würden Mitte 2006 fällig.
Per 30. Juni 2004 hatte Mobiltel ungefähr 2,75 Millionen Kunden und hat damit einen Marktanteil von rund 67 Prozent in dem rund acht Millionen Einwohner zählenden Balkanstaat. In den zwölf Monaten vor dem Stichtag setzte der unter der Marke M-tel agierende Mobilfunk-Netzbetreiber rund 455 Millionen Euro um. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) belief sich dabei auf etwa 290 Millionen, was einer beachtlichen EBITDA-Marge von rund 64 Prozent entspricht. Mobiltel gehört derzeit einem Konsortium österreichischer und internationaler Finanzinvestoren.
Die Mobilkom hat bereits Auslandstöchter in Kroatien, Liechtenstein und Slowenien. Seit längerem hatten die Österreicher versucht, in weiteren Ländern Fuß zu fassen. Anläufe in Bosnien-Herzegowina, dem Oman und auch bereits einmal in Bulgarien waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Der Kaufpreis für die Mobiltel wird zum Teil aus dem Cashflow und zum Teil durch eine Anleihe aufgebracht werden. Offen ist, ob nach der nun wahrscheinlichen Übernahme die Praxis des dauerhaften Speicherns von Kurzmitteilungen bei Mobiltel eingestellt wird.
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