Xbox-Yoga: Pulp-Fiction-Drehbuchautor verklagt Microsoft

  • Microsoft soll Idee und Konzept für Fitness-Spiel geklaut haben
    Der US-Drehbuchautor Roger Avary, bekannt geworden für das von ihm und Quentin Tarantino geschriebene und mit einem Oscar ausgezeichnete Drehbuch zum Film Pulp-Fiction, wirft Microsoft Ideenklau in Bezug auf ein Videospiel für Frauen vor und klagt auf einen Schadensersatz von mindestens 30 Millionen US-Dollar. Die Idee eines Yoga-Spiels habe er erstmals 2002 an Microsoft herangetragen und später mitbekommen müssen, dass Microsoft ein Spiel mit sehr ähnlichem Konzept durch einen Partner habe entwickeln lassen.


    Die Klageschrift hat Avary auf seiner Website veröffentlicht und eigens ein Weblog zu seinem Streit mit Microsoft eingerichtet. Avary gibt an, Ende 2002 erstmals mit seiner Idee eines Videospiels für Frauen zwischen 24 und 50 an Microsoft herangetreten zu sein. Microsoft sei begeistert und sehr interessiert gewesen, was sich auch im Laufe der Konzeptentwicklung und -verfeinerung im Jahr 2003 nicht änderte. Dabei ging es um Yoga-Spiel mit einer vereinfachten Körperposen-Präsentation, später sollten weitere Fitness-Programme hinzukommen. Die Serie sollte gänzlich neue Zielgruppen für die Xbox erschließen und den Spielern sogar das gemeinsamen Fitness-Training per Xbox Live ermöglichen.

    Microsoft verlangte im September 2003 Avary zufolge schließlich die Unterzeichnung einer Vertraulichkeitsvereinbarung, damit er das weitere Spiel-Konzept lediglich Microsoft bekannt sei. Damit habe man ihm einmal mehr vermittelt, dass es um die parallel laufenden finanziellen Verhandlungen ernst sei. Ende 2003/Anfang 2004 hätte sich Microsoft dann aber nur noch zögerlich und schließlich gar nicht mehr gemeldet.

    Schließlich hätten Avary und seine Repräsentanten im Mai 2004 durch einen New-York-Times-Artikel erfahren, dass Microsoft in den USA ein Xbox-Spiel mit Namen "Yourself! Fitness" angekündigt hätte. Der von ResponDesign Titel sollte im Herbst 2004 erscheinen, eine Xbox-Live-Version im Jahr 2005 folgen.

    ResponDesign soll bereits Anfang Mai 2003 gegründet worden sein. Der ResponDesign-Gründer Ted Spooner bis zu dem Zeitpunkt nichts mit der Spielebranche zu tun gehabt haben. Dafür habe er jedoch durch seine Arbeit beim strategischen Microsoft-Partner Corillion, einem Entwickler von Online-Banking-Software, einen Verbindung zu Microsoft. Corillion soll laut Presse als "virtuelle" Microsoft-Tochter gelten. ResponDesign sei Avary zufolge ebenfalls sehr dicht mit Microsoft verbandelt - Microsoft habe also frühzeitig geplant, ihn zu hintergehen und ihn deshalb auch lange hingehalten.

    Das von ResponDesign entwickelte "Yourself!Fitness" soll in vielen Aspekten identisch mit Avarys Konzepten sein: Es diene ebenfalls zur Ertüchtigung des Nutzers, unter anderem mit Yoga, wobei ein weiblicher Avatar die Anleitung übernehme. Dieser Avatar - Maya - sei für sehr ähnliche Zielgruppen gedacht, unter anderem um Frauen zwischen 24 und 40 Jahren anzusprechen. Eine frei schwebende bzw. optimal angeordenete "Kamera" über dem 3D-Avatar soll dabei dem Nutzer helfen, die gezeigten Posen einzunehmen - etwas beispielsweise das auch zu Avarys Konzept gehört.

    Als Schadensersatz fordert Avary nun im Rahmen seiner Klage gegen Microsoft und ResponDesign nicht weniger als 30 Millionen US-Dollar. Weitere finanzielle Strafen für den Betrug an ihrem Mandanten sowie der Weitergabe vertraulicher Informationen sehen die Anwälte von Avary als erforderlich.

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    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

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