Politiker zahlen weniger Praxisgebühr
Die Bundestagsabgeordneten sind bei der umstrittenen Praxisgebühr viel besser gestellt als die gesetzlich Krankenversicherten. Nach Angaben des SPD-Abgeordneten Willi Brase müssen die Parlamentarier nur einmal pro Jahr 20 Euro an Praxisgebühr bezahlen und sind damit von weiteren Zahlungen befreit.
Diese Begünstigung sei „politisch völlig untragbar“, empörte sich Brase am Donnerstagabend in Berlin. In einem Brief an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) forderte der SPD-Abgeordnete, diese Begünstigung wieder rückgängig zu machen.
„Die Bundesbürger konsultieren im Durchschnitt achtmal im Jahr einen Arzt. Damit sind sie bei der Praxisgebühr deutlich benachteiligt gegenüber den Bundestagsabgeordneten“, betonte Brase.
Schließlich bräuchten die Parlamentarier laut Schreiben der Bundestagsverwaltung nach Zahlung ihres Pauschalbetrages von 20 Euro auch bei weiteren Besuchen des Arztes, Zahnarztes oder Psychotherapeuten nicht neuerlich die Praxisgebühr von mindestens zehn Euro pro Quartal zu bezahlen.