Ärger um DVDs für Oscar-Juroren

  • Die Filmstudios in Hollywood können sich zurzeit nicht darauf einigen, mit welcher Technik Filme kopiergeschützt werden sollen, die an die Oscar-Juroren zur Beurteilung verschickt werden. So konnte die Firmen-Tocher der Dolby Laboratories, Cinea, noch keine speziellen DVD-Player den etwa 5600 Juroren der Academy of Motion Picture Arts and Sciences zukommen lassen, berichtet die New York Times. Es gibt Bedenken wegen der Sicherheit des Systems und ob die Technik nicht zu kostspielig ist. Spätestens im Januar müssen die Filme aber zur Beurteilung vorliegen.

    Durch die Technik von Cinea soll eine spezielle DVD nur auf einem bestimmten DVD-Player abspielbar sein. Dabei wird ein elektronisches Wasserzeichen schon beim Laden der DVD in den Player oder beim Abspielen in speziell dafür vorgesehene Bereiche der Sonder-DVD eingefügt. So soll erkennbar sein, wer den Film bisher gesehen hat, und verhindert werden, dass die Filme in Tauschbörsen landen. Für dieses Projekt investiert Cinea etwa 5 Millionen US-Dollar in der Hoffnung, dass die Filmstudios künftig auf diese Technik setzen.

    Bei Warner Bros., die als Vorreiter im Kampf gegen illegale Filmkopien gelten, konnte die Eignung des Geräts noch nicht getest werden. In dem Bericht heißt es, das Filmstudio könne aber nicht länger warten und wolle schnell Alternativen prüfen. Cinea hingegen versichert, die Geräte rechtzeitig liefern zu können, sobald sich die Filmstudios einigten. Fraglich ist aber noch, ob die Juroren genügend Zeit haben, um sich mit den neuen DVD-Playern vertraut zu machen. Cinea will ihnen rund um die Uhr Support leisten. Ein weiteres Argument für die Technik der Firma sei, dass die Verschlüsselung je DVD 6 US-Dollar kosten soll, während markierte VHS-Kassetten pro Stück 12 bis 15 US-Dollar Mehrkosten verursachen.

    Mehrere für die Oscar-Juroren bestimmte "DVD-Screener" verschiedener Filme waren vergangenes Jahr ins Netz gelangt. Die Motion Picture Association of America (MPAA) hatte daraufhin im Oktober 2003 angekündigt, den Mitgliedern der Academy Awards und Jurys anderer Filmpreise keine DVDs oder Videokassetten zukommen zu lassen. Drei Wochen später lockerte die MPAA das Embargo: Wenigstens "Oscar"-Juroren sollten speziell kodierte Videokassetten bekommen. Schließlich setzten sich unabhängige Filmstudios durch und erwirkten vor Gericht eine Aufhebung des Embargos.

    Die Unabhängigen haben das Problem, dass ihre Filme meist in weniger Kinos gezeigt werden als die der großen Filmstudios. Wenn aber keine Screener oder nur solche verschickt werden, die mit kostspieliger Technik kopiergeschützt werden, besteht die Gefahr, dass die Juroren nur Filme der Hollywood-Studios zu sehen bekommen, da sie entweder zur Beurteilung ins Kino gehen müssen oder weil den unabhängigen Studios die Technik zu teuer ist.

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    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

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