Britische Musikindustrie darf Kundendaten von Tauschbörsen-Teilnehmern einfordern

  • Der Verband der britischen Musikindustrie BPI (British Phonographic Industry) hat vor Gericht eine Anordnung erwirkt, nach der Internet-Provider innerhalb von 14 Tagen die Daten von Kunden herausgeben müssen. Diese sind der BPI wegen angeblichen intensiven Uploads von Musikdateien ins Internet ein Dorn im Auge, berichten britische Medien. Für den Richter Blackburne vom High Court in London erschienen die von der BPI vorgetragenen Fälle als massive Verletzung von Urheberrechten.

    Vor einer Woche hatten die Industrievertreter bekannt gegeben, gegen 28 Tauschbörsenteilnehmer aus Großbritannien gerichtlich vorgehen zu wollen. Weitere Verfahren sollen folgen, heißt es in der Ankündigung. Die 28 Betroffenen sollen die Gelegenheit für eine außergerichtliche Einigung bekommen, Schadensersatz zahlen und fortan keine Dateiten mehr tauschen.

    Die BPI hatte bereits im März Tauschbörsennutzer gewarnt, sie müssten sich wegen illegal kopierter und vertriebener Musikstücke vor Gericht verantworten, so wie es die Musikindustrie in den USA bereits handhabt. Dabei haben die Plattenfirmen nicht jene im Visier, die sich gelegentlich Musikstücke besorgen, sondern jene, die massenhaft Songs verbreiten. Mittlerweile gebe es nach Ansicht der BPI genügend Angebote im Internet, die Musikstücke legal anbieten.


    Studie: Musiktausch im Internet nimmt weiter zu

    Der Tausch illegaler digitaler Kopien von Musikstücken im Internet nimmt trotz der Klagen der Musikindustrie gegen "Raubkopierer" weiter zu. Während sich vor einem Jahr in Deutschland noch rund 12 Prozent der Menschen im Alter zwischen 14 und 64 Jahren kostenlose Musik-Downloads aus dem Netz holten, hat sich die Zahl mittlerweile auf 26 Prozent mehr als verdoppelt. Das geht aus einer heute veröffentlichten Allensbach-Analyse (PDF) hervor. Die Zahl der kostenpflichtigen Downloads sei dagegen um einen Punkt auf 4 Prozent gestiegen. Der Vorsitzende der deutschen Phonoverbände Gerd Gebhardt war noch vor kurzem davon überzeugt, dass die Strafanzeigen gegen Tauschbörsen-Nutzer illegale Musikanbieter abschrecke.


    Haushalte in Deutschland mit MP3-Player



    Weiter hat Allensbach festgestellt, das der Markt für MP3-Player boomt. In den vergangenen Jahren habe sich der Besitz von mobilen Geräten in den Haushalten von 2,1 auf 9,3 Prozent mehr als vervierfacht. Vor allem junge Leute wollten ihre Musik direkt über MP3-Player hören. Noch vor einem Jahr hatten 11 Prozent der Unter-20jährigen ein solches Gerät zur Verfügung, inzwischen besitzen 24 Prozent einen MP3-Player. 14 Prozent dieser Altersgruppe planen, sich demnächst einen MP3-Player anzuschaffen.

    Wo noch kein MP3-Player zur Verfügung stehe, werde die Musik aus dem Netz auf CDs oder DVDs gebrannt, folgern die Marktforscher. Und auch die Märkte für CD-Brenner würden derzeit boomen. Gab es zu Beginn des Jahrzehnts erst in 7,6 Prozent der Haushalte einen CD-Brenner, so verfügten inzwischen 38,2 Prozent darüber. Vor zwei Jahren besaßen demnach 2,7 Prozent einen DVD-Brenner, mittlerweile 14,1 Prozent. Für die Studie wurden von Januar bis August 7292 Befragte im Alter von 14 bis 44 Jahren und 2995 im Alter von 45 bis 65 Jahren herangezogen.

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    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

  • Ja - mit der Zeit wird´s immer doller... Aber ich bin mir sicher, das in einer nicht mehr fernen Zukunft dann auch "verschlüsselte" Tauschbörsen für uns User in Mode kommen....

    ...Das würde die Sache wiederum sicherer machen =)

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    Respect the Scene, Respect their Work !

  • Es gibt da ein neues Projekt, daß anonymes sharing ermöglichen soll:

    Das Programm heißt Mute 0.3.

    Um das Ziel zu erreichen baut Mute keine direktes P2P-Netz zwischen 2 Rechnern auf, sondern leitet Downloads über ein Routingverfahren über mehrere Teilnehmer. Dadurch ist nicht mehr ersichtlich, von wem die Daten kamen. Zusätzlich maskiert die Software die IP-Adresse mit einer zufällig generierten Netzwerk ID. Der Client erkennt automatisch die schnellste und beste Verbindung zum Server.
    Preis des ganzen: höhere Netzlast und wahrscheinlich niedrigere Downloadraten.

    Hört sich für ein junges Projekt (Opensource, also wohl Spyware frei) recht gut an oder?

    Hier der Link:

    http://mute-net.sourceforge.net

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    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

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