Die Polizei hat in den vergangenen Tagen an mehreren Orten in Deutschland Wohnungsdurchsuchungen bei Mitgliedern eines Internet-Tauschrings für Kinderpornos durchgeführt. Der Tauschring war durch Ermittlungen der Polizei in Erding/Bayern ins Visier der Fahnder geraten. Bei den Durchsuchungen in den Landkreisen Heidelberg, Konstanz, Ludwigsburg, Main-Tauber-Kreis und Ortenaukreis wurden PCs und Notebooks mit kinderpornografischen Dateien und Speichermedien, Videobänder sowie eine Digitalkamera sichergestellt, teilt das LKA Baden-Württemberg mit (PDF). Nun würden umfangreiche Auswertungen vorgenommen. In einigen Fällen sei bereits vor Ort der Besitz und die Verbreitung von Kinderpornos nachgewiesen worden. Anzeige
Im Bereich der Polizeipräsidien Kaiserslautern und Mainz sind zwei Objekte durchsucht worden, heißt es in einer Mitteilung des LKA Rheinland-Pfalz. Dort wird gegen zwei Tatverdächtige ermittelt, die wegen des Besitzes und der Verbreitung von tier- und kinderpornografischen Schriften verdächtig sind. Weitere Durchsuchungen fanden in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen statt. Im Rahmen dieser Aktion wurden bisher 16 Objekte durchsucht. Hierbei wurden 14 Computer, eine Kamera, 297 Datenträger und 17 Videokassetten sichergestellt. Ein Verdächtiger hatte bundesweit mit mindestens 38 weiteren Personen per E-Mail tier- und kinderpornografische Inhalte getauscht. Gegen diese wird ermittelt.
Im März 2004 war im Rahmen einer bundesweiten Aktion die Wohnung eines 20-Jährigen aus Erding durchsucht worden. Dabei war unter anderem ein PC sichergestellt worden. Die Auswertung durch Beamte der Kripo Erding, die sich schwerpunktmäßig mit der Bekämpfung der Informations- und Kommunikationskriminalität beschäftigen, ergab Anhaltspunkte für weitere Verbreitungshandlungen im gesamten Bundesgebiet. Daraufhin wurden die Mitglieder dieses Tauschringes ermittelt und Strafverfahren eingeleitet.
Nach Ermittlungen um einen von Weißrußland aus betriebenen Kinderporno-Ring im Internet sind laut Medienberichten mittlerweile 1000 Personen in zwölf Ländern festgenommen worden. Zu den genannten Ländern gehören außer den USA unter anderem Australien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Spanien, Schweden, die Schweiz sowie Hongkong. Aus Deutschland wurden keine Festnahmen gemeldet.