In einer Mitteilung vom heutigen Dienstag bestreitet der Münchener Rechtsanwalt Bernhard Syndikus
die gegen ihn von der Staatsanwaltschaft Mühlhausen erhobenen Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft
Mühlhausen verdächtigt den Juristen, an Geldwäsche und der Gründung einer kriminellen Vereinigung beteiligt
gewesen zu sein. Außerdem sollen die drei Betreiber durch den Betrieb der Warez-Download-Plattform
FTPWelt.com massiv an Verstößen gegen das Urheberrecht mitgewirkt haben.
Der Fall werfe nach Ansicht von Syndikus die Frage auf, inwieweit ein Anwalt gegenüber seinem Mandanten
Kontroll- und Überwachungspflichten habe. Er jedenfalls habe auf die Ausführungen seiner Mandanten "rechtlich
gesehen vertrauen können". Diese hätten ihm gegenüber erklärt, dass die Geschäfte nicht zu beanstanden seien
und insbesondere eine Versteuerung der Einkünfte außer Frage stehe. Insbesondere auch aufgrund der Tatsache,
dass der Bruder des Hauptbeschuldigten angehender Steuerberater sei, habe er hinsichtlich dieser Frage
seinen Mandanten vertrauen können. Den Vorwurf der vollen Kenntnis von den Handlungen habe Syndikus nach
eigenen Ausführungen bereits "ausräumen" können.
Ganz im Gegensatz zu seinem Kanzleikollegen von Gravenreuth, der öffentlich von "Methoden wie in
Guantanamo Bay"gesprochen hatte, hebt Syndikus die freundliche Behandlung während der Zeit
seiner Inhaftierung in der JVA Gräfentonna hervor. Auch die Staatsanwaltschaft Mühlhausen habe sich
sehr um ein faires und objektives Verfahren bemüht. Syndikus sei von der "Sympathiewelle und den
Hilfsangeboten" insbesondere aus dem Kreise seiner Mandanten "tief bewegt".
Eine ganz andere Sicht der Dinge hat allerdings der in dem Verfahren zuständige Oberstaatsanwalt
Ulf Walther. Gegenüber heise online bestritt er die Behauptung von Syndikus, dass die gegen den Anwalt
erhobenen Vorwürfe bereits ausgeräumt seien. Dies sei "definitiv falsch". Vielmehr habe sich im Rahmen der
Vernehmungen der Beschuldigten der Tatverdacht durch die Einlassungen der Beteiligten erhärtet. Auch
sei der Haftgrund nur deshalb weggefallen, weil die Beschuldigten Teilgeständnisse abgelegt
haben. Walther kündigte an, dass gegen sämtliche Beschuldigte, auch gegen Syndikus, Anklage erhoben werde.
Es wird wohl soweit kommen, daß die Penner noch ohne eine Strafe davonkommen.:gnmn: