Hungrige Maschinen mit Fliegen-Antrieb

  • Was zunächst aussieht, wie eine spleenige Idee britischer Wissenschaftler, verheißt auf den zweiten Blick völlig neue Möglichkeiten:
    Die Abhängigkeit autonomer Roboter von einer externen Energieversorgung schränkt die Autonomie der Maschinen existenziell ein.
    Könnte man diese Abhängigkeit lösen, könnte man Roboter in unwegsamen Umgebungen einfach sich selbst überlassen.

    Die Briten warfen deshalb bereits vor fünf Jahren erstmals die Idee eines Raubtier-Roboters in die Diskussion. Stuart Wilkinson wandte jedoch ein,
    dass eine solche Lösung zahlreiche weitere Probleme nach sich zieht: Die potenziell brauchbare Nahrung muss geortet und gefressen werden;
    unbrauchbare oder gar giftige Nahrung hingegen muss der Roboter meiden. Die einfachste Form der Roboternahrung wären Pflanzen, weil die nicht
    gejagt werden müssen -- allerdings ist deren Energiegehalt vergleichsweise gering. Schließlich muss die Nahrung verdaut und eventuelle Abfallstoffe müssen entsorgt werden.

    Ian Kelly und seine Kollegen von der University of the West of England konzentrierten sich daher zunächst auf langsame Beute. Der Slugbot -- eine
    rund 45 Zentimeter große Aluminiumbox auf vier Rädern mit einem ausfahrbaren, drehbaren Greifarm aus Kohlefasermaterial -- sollte Schnecken
    lokalisieren, einsammeln und verdauen. Da seine Beute nachtaktiv ist, soll auch der Schneckenjäger nachts auf Sammelfahrt gehen.
    Der Suchmechanismus funktionierte nach einem relativ simplen Prinzip: Der Roboter strahlte rotes Licht auf den Boden im Umfeld. Der Bildsensor ortete
    die Schnecken hinter einem roten Filter als leuchtend weiße Flecken vor dunklem Hintergrund. Hindernissen soll Slugbot mit Hilfe von Sonar und
    Berührungssensoren ausweichen. An einer Basisstation sollten die gesammelten Schnecken dann in eine Fermentierungskammer gegeben werden, wo
    Bakterien sie zu Biogas umwandeln, dass zum Betrieb einer Brennstoffzelle genutzt werden sollte. Letztendlich erwies sich das Projekt aber als nicht praktikabel.

    Die erste Maschine der Gastrobot-Arbeitsgruppe kam da schon weit harmloser daher: Die Lösung von Wilkinson und Kollegen sah ein wenig aus wie
    die Spielzeug-Eisenbahn der Kinder von nebenan und demonstriert zunächst nur das Arbeitsprinzip. Gastronome, wie Stuart Wilkinson und
    seine Kollegen den Roboter getauft haben, ist einen knappen Meter lang und besteht aus einer Antriebseinheit mit zwei Anhängern. Als Brennstoff
    verarbeitet der Zug Zuckerwürfel in einer mikrobiologischen Brennstoffzelle. In dieser Zelle spalten Bakterien die Zuckerlösung auf. Dabei werden
    aus den Kohlenwasserstoffen energiereiche Elektronen abgespalten, die die Bakterien normalerweise in Zwischensubstanzen speichern.
    In der mikrobiologischen Brennstoffzelle dagegen zweigt eine spezielle Substanz nun die Elektronen ab und gibt sie später an das Material einer
    Elektrode ab. Die Leistung dieser Brennstoffzellen reicht nicht aus, um den Zug kontinuierlich zu betreiben -- er fährt ein Stück und lädt dann Pufferakkus
    aus den Brennstoffzellen auf.

    Im nächsten Schritt wollten die Wissenschaftler den Roboter an Nahrung anpassen, die auch in der Natur vorkommt. Orangensaft sei in der Diskussion, erklärt er,
    weil der relativ viel Zucker enthalte. Allerdings müsse man dann die Bakterien in der Brennstoffzelle an die saure Umgebung anpassen und dafür sorgen,
    dass Gastronome uriniert, um das nicht verbrauchte Wasser wieder loszuwerden. Momentan arbeitet die Gruppe aber noch an der Verbesserung der Brennstoffzellen.

    Auch Chris Melhuish und seine Kollegen haben in ihren Roboter mittlerweile ähnliche mikrobakterielle Brennstoffzellen integriert. Er soll die nötige Energie
    wieder aus Lebewesen beziehen - aus Fliegen nämlich. Der jetzt vorgestellte EcoBot II enthält Zellen, die bereits den ersten Prototypen angetrieben haben.
    Dabei stammen die Mikroorganismen aus einer Probe mit Klärschlamm, was bedeutend effizienter sein soll, als die bisher favorisierten Bakterien.
    Der stinkende Klärschlamm könnte in Zukunft obendrein dazu verwendet werden, die Opfer anzulocken -- allerdings müssten die Wissenschaftler dazu eine
    Art Falle wie bei fleischfressenden Pflanzen konstruieren.

    Nach einem Bericht des britischen Wissenschaftsmagazins New Scientist bewegt sich der Roboter ruckweise -- alle 12 Minuten geht es ein Stück weiter
    mit einer mittleren Geschwindigkeit von zehn Zentimetern pro Sekunde. Mit der Brennstoffzellen befeuert der Roboter dabei nicht nur den Antrieb, er
    sendet auch die Daten eines Temperatursensors per Funk an eine Zentrale. Die Forscher betonen, dass aber auch jede andere Art von Sensor betrieben
    werden kann -- der Roboter könnte daher beispielsweise autonome Umweltkontrollen durchführen.

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  • Find ich persönlich sehr interessant, klingt ein wenig nach biologischen Maschinenwesen.... Krass, aber interessant was die Dr. Cyberstein´s der Zukunft ausbrüten....

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    Respect the Scene, Respect their Work !

  • Hmmmm Nice Miggel!!!!!

    Kommt mir auch bisserl bekannt
    vor das alles.Hab sowas in der
    Art Glaub ich schonmal im Film
    gesehen bzw sowas in der Art
    jedenfalls.Ich glaub der Film
    hieß PAkt der Wölfe.


    Cheers

    Bio/Robot Jack:brdrk:

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    Lebt in der Liebe,wie auch Christus uns geliebt hat.
      

    [ Epheser. 5,2 ]

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