Grüne Produkte" mehr denn je gefragt

  • "Wir brauchen revolutionäre Ansätze zur Energie- und Ressourcen-Effizienz", appellierte der Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP, Klaus Töpfer, heute bei der Eröffnung des Kongresses "Electronics Goes Green" in Berlin an die Teilnehmer. Allein in Asien gibt es heute 150 Millionen PCs, die 860 Millionen Kilogramm Kunststoffe und 86.000 Kilogramm Quecksilber enthalten. Schon heute werden in China jedes Jahr 4 Millionen PCs ausrangiert und tragen mit 5 Prozent zum Aufkommen fester Abfallstoffe bei. Die chinesische Regierung hat sich das Ziel gesetzt, das Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahr 2020 zu vervierfachen; das bedeute, so Töpfer, dass sich die Konsum- und Produktionsweisen verändern müssten.

    Die Schwellenländer könnten nicht dem Entwicklungsmodell der Industrienationen -- "erst die Produktion, aufgeräumt wird später" -- folgen, sondern müssten von vornherein auf umweltfreundlichere Technologien setzen. Das Faszinierende an der Elektronikindustrie sei, dass sie als hochdynamischer Wirtschaftszweig auf zweifache Weise dazu beitragen könne, nämlich mit ihren Produkten selbst und darüber hinaus als Katalysator für die intelligentere Steuerung des Ressourceneinsatzes in den Herstellungsverfahren und den Produkten anderer Branchen.

    Zu dem Kongress sind rund 500 Fachleute von Firmen und Forschungsinstituten aus aller Welt angereist. Auf dem Programm stehen unter anderem die Auswirkungen der vergangenes Jahr in Kraft getretenen Elektronikschrott-Richtlinie innerhalb und außerhalb der EU, Rücknahmesysteme und die Organisation der Recycling-Logistik, Verfahren zur Altgeräte-Demontage und zum Entstücken von Leiterplatten, der Stand der bleifreien Löttechniken und die Reduzierung des Energieverbrauchs von PCs und anderen elektronischen Geräten.
    Beim Auftakt der Veranstaltung fand der Geschäftsführer des ZVEI, Gotthard Graß, ungewöhnlich lobende Worte für den Entwurf des Elektro-Altgeräte-Gesetzes zur Umsetzung der europäischen WEEE/RoHS-Richtlinien, den das Bundeskabinett am 1. September verabschiedet und jetzt dem Bundestag zugeleitet hat. Die wichtigsten Forderungen des Verbandes -- "maximal möglicher Wettbewerb, absolutes Minimum an Regulierung" -- seien damit erfüllt: "Verglichen mit dem Grünen Punkt ist das ein sehr marktorientierter Ansatz."

    Damit provozierte er den "Vater" des Grünen Punktes: In Klaus Töpfers Amtszeit als Bundesumweltminister war das Rücknahmesystem für Verpackungen hierzulande eingeführt worden. Töpfer -- von Hause aus Wirtschaftsprofessor -- nutzte die Gelegenheit zu einem Ausflug in die Ökonomie. Das Geheimnis der Betriebswirtschaft sei es, Kosten einzusparen und, wo immer es geht, auf andere abzuwälzen. "Deshalb brauchen wir Entscheidungen darüber, was externalisiert werden kann und was nicht", und insofern seien bürokratische Entscheidungen und gesetzgeberisches Handeln unvermeidbar. Wenn stattdessen ein Unternehmen darüber entscheiden könnte, welche Kosten es tragen muss und welche es der Umwelt und Gesellschaft aufbürden darf, würde er sofort Aktien dieser Firma kaufen, meinte Töpfer mit mildem Sarkasmus.

    Cheers@all

    @Jack(y):chrz:

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    Lebt in der Liebe,wie auch Christus uns geliebt hat.
      

    [ Epheser. 5,2 ]

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