75 Minuten ohne Hilfe

  • Deutsche stirbt vor dänischem Krankenhaus

    Erschienen am 22. April 2008 | Thomas Borchert, dpa

    Eine deutsche Touristin ist am Freitag auf einem Parkplatz des Krankenhauses im dänischen Ringkøbing gestorben, weil sie mehr als eine Stunde keine medizinische Nothilfe bekommen hat. Wie die dänische Patientenvereinigung am Dienstag bestätigte, starb die 50-Jährige, nachdem die Bitte ihres Mannes um sofortige medizinische Hilfe 75 Minuten lang ungehört blieb.

    Telefon war außer Betrieb
    Das deutsche Urlauberpaar sei von seinem Ferienhaus an der Nordsee zum kleinen Krankenhaus von Ringkøbing gefahren, weil die Frau unter starken Atembeschwerden litt. Das teilte der Sprecher der Patientenvereinigung, Erik Bach, mit. Zweimaliges Bitten des Mannes um Soforthilfe wurde mit dem Hinweis abgewiesen, er müsse sich telefonisch an den zuständigen Notarzt wenden. Das dafür vorgesehene Telefon im Krankenhaus war aber außer Betrieb. Die Gesundheitsbehörde bezeichnete den Vorfall als "extremes Pech" und "tragisches Unglück, das wohl kaum zu vermeiden war".

    Erfolglose Rettungsversuche
    Die Frau blieb im Auto sitzen. Bei seiner dritten Bitte um Hilfe nach insgesamt 75 Minuten gab der Mann an, dass die Wartende nun gar nicht mehr atme. Daraufhin lief eine Krankenschwester mit zum Auto des Paares und leitete sofort Wiederbelebungsversuche ein. Sie blieben erfolglos.

    Todesursache ist unklar
    Woran die Frau starb, blieb auch vier Tage nach dem Vorfall unklar. Die Obduktion im Rechtsmedizinischen Institut in Århus habe die Todesursache "nicht mit Sicherheit feststellen können", gab der Polizeichef von Ringkøbing, Carsten Hansen, an. Man wolle nun durch Laboranalysen von Gewebeproben Aufklärung schaffen. Das könne aber bis zu 30 Tage dauern.

    Chefarzt schließt Sprachprobleme aus
    Der Chefarzt des Krankenhauses, Per Østergaard Jensen, erklärte, der Ehemann habe bei seinen Anfragen nicht deutlich gemacht, dass es sich um eine akute Notsituation gehandelt habe. "So wurde es mir von den beiden angesprochenen Mitarbeiterinnen übereinstimmend erklärt", sagte Jensen. Sprachprobleme wegen des auf Deutsch vorgebrachten Anliegens schloss er als Ursache für das Missverständnis aus: "Nein, hier sind immer Zehntausende Deutsche an der Nordseeküste. Wir haben auch im Krankenhaus täglich mit ihnen zu tun, das ist ganz normal."

    Patientenvereinigung erwägt Anzeige
    Die Patientenvereinigung behalte sich juristische Schritte vor. Möglich sei auch eine polizeiliche Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung, erklärte Bach. Auf der Internetseite der Vereinigung zitiert er den mit ihm seit 15 Jahren persönlich bekannten Ehemann der Toten mit dem Satz: "So etwas könnte in Deutschland nicht vorkommen. Wenn man sich dort mit einem ernsthaft Kranken an ein Krankenhaus wendet, kann man mit Hilfe rechnen." Der inzwischen nach Deutschland zurückgekehrte Mann wünsche keinerlei Kontakte mit Medien, gab Bach an. Deshalb gäbe es auch keine genaueren Angaben über die Herkunft des Paares.

    Quelle: http://www.t-online.de

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  • Naja sowas gibts auch in Deutschland,

    meine Mutter hatte damals im Krankenhaus angerufen weil sie starke Schmerzen im Bein hatte, die dort ansässige Tussie hatte nichts besseres zu sagen als, das ein Krankenwagen aber Geld kostet wenn man den für "so etwas" rausschicken würde...

    ...Meine Mutter hat sich dann ein Taxi bestellt, kam als Sie vor dem Krankenhaus angekommen war nur bis zum Eingangsbogen ( Helios Krankenhaus für die Wuppertaler, die meisten kennen diese Pforte )... Es stellte sich heraus das es eine Trombose war und sie sofort behandelt werden musste - Intensiv medizinische Behandlung war kurzfristig sogar notwendig weil die Situation kritisch war.

    ...Ende vom Lied, jeder Dreckspenner wird aus der Stadt von nem Rettungswagen abgeholt, normalen Menschen sagt man "sorry...Das würde Geld kosten."

    Wie man sieht, keine Einzelfälle, nur oft geht es auch "gerade so" noch gut.

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  • das leben kann hart sein...
    hatte sowas aber auch schon

    war nur nicht ganz so extrem...
    arzt konnte damals keine lungenentzündung diagnostizieren

    naja...war aber gut gegangen 3 wochen keine schule und 6 wochen kein sport *fg*

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