Verhärtete Fronten bei Volkswagen

  • Wolfsburg (ddp.djn). Eine Woche vor der nächsten Verhandlungsrunde zur Restrukturierung bei Volkswagen (Xetra: 766400 - Nachrichten) liegen die Positionen des Unternehmens und der Gewerkschaft IG Metall unverändert weit auseinander. Während der größte europäische Autokonzern bei seiner Kernmarke VW auf einer Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich besteht, pochen die Gewerkschaften weiter auf Zusicherungen zu Investitionen und Auslastung der einzelnen VW-Werke sowie eine Arbeitsplatzgarantie, Anzeige

    wie ein Insider berichtet. Management, Gewerkschaft und Betriebsrat werden am Freitag kommender Woche in Hannover erneut aufeinander treffen.

    Die Arbeitnehmerseite werde dann auf Zusicherungen bestehen, hieß es. Dazu sei schon in der vorherigen Verhandlungsrunde ein 30-seitiger Forderungskatalog vorgelegt worden, in dem Zusagen bei jedem einzelnen Werk eingefordert werden. Dieser Katalog sei «ein Kernpunkt» für die Gewerkschaft, wurde betont. Der Betriebsrat hatte zwar angedeutet, dass eine Erfolgsbeteiligung der Beschäftigten ein Lösungsweg sein könnte. Dies habe im gegenwärtigen Stadium aber eher «den Charakter einer Überlegung und nicht eines konkreten Vorschlags».

    VW dagegen werde in die Verhandlungen weiter den Fokus auf eine unentgeltliche Arbeitszeiterhöhung legen, erwarten Beobachter. In den sechs westdeutschen Werken will der Vorstand eine Verlängerung der Arbeitszeit von 28,8 auf 35 Wochenstunden ohne Lohnausgleich durchsetzen. In diesem Zusammenhang soll auch die Mitarbeiterzahl von rund 100 000 um bis zu 20 000 Beschäftigte reduziert werden.

    Seit 1994 beträgt die Arbeitszeit in den westdeutschen Stammwerken 28,8 Stunden. Die Vier-Tage-Woche war 1994 in einer Absatzkrise vom früheren Personalvorstand Peter Hartz eingeführt worden, um die Entlassung von 30 000 Mitarbeitern zu verhindern. Allerdings wurden die Löhne damals nicht im gleichen Maß gesenkt wie die Arbeitszeit. Die Arbeitskosten bei VW liegen heute um rund 20 Prozent über denen der Wettbewerber.

    Weder Gewerkschaft noch Unternehmen wollen sich derzeit offiziell zu den anstehenden Verhandlungen äußern. Der noch bis Ende 2011 geltende Zukunftstarifvertrag verbietet in den Werken betriebsbedingte Kündigungen. Das Unternehmen hat diesen Vertrag nicht gekündigt. Ob in die laufenden Verhandlungen auch der VW-Entgelttarifvertrag, der eine Laufzeit bis Ende Januar 2007 hat, einbezogen wird, ist ebenfalls noch offen.

    Dass sich die Positionen beider Parteien bei dieser Ausgangslage deutlich annähern könnten, wird von Kennern bezweifelt. Auch Analysten zeigen sich eher skeptisch hinsichtlich einer schnellen Lösung: «Ich glaube nicht, dass ein großer Schritt gemacht wird», sagte NordLB-Experte Frank Schwope. Er verwies dabei vor allem auf die zu erwartenden zähen Verhandlungen bezüglich der Arbeitszeit. Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler erwartet nicht, dass bei der Gesprächsrunde «allzu viel rumkommt».

    VW-Personalvorstand Horst Neumann hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass eine Einigung bis Ende November erreicht sein müsse. Bis dahin würden anstehende Investitionsentscheidungen wie zum Bau des neuen Golf-Modells im Stammwerk in Wolfsburg anstehen. Im November tagt turnusmäßig der VW-Aufsichtsrat, um die Investitionsplanung für die kommenden Jahre zu verabschieden.

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  • Hmmm... VW, Arbeitnehmer verarschen das können die Bosse dort sehr gut, müssen mal wieder nen paar tausend Stellen abgebaut werden ??? Kein Problem, das billigere Zweigwerk im Osten oder Asien fängt das ja auf.

    PS: Wird mal wieder Zeit das ein paar Arbeitgeber exekutiert werden.

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