Planeten Duo umkreist sich selbst

  • Washington (ddp). Astronomen haben zum ersten Mal zwei planetenähnliche Himmelskörper entdeckt, die einander umkreisen. Ihre Masse beträgt das rund 3000fache der Erdmasse. Da sie allerdings ohne einen Mutterstern auskommen und sich als Duo frei im Weltraum bewegen, vermeiden die Entdecker den Begriff Planet. Sie sprechen von so genannten Planemos, da die Himmelskörper in ihrer Masse den Planeten ähnlich sind. Die Beobachtung solcher Planemos könnte weitere Erkenntnisse über die Entstehung von Planeten und Sternen bringen, berichten Ray Jayawardhana

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    von der Universität in Toronto und Valentin Ivanov von der Europäischen Südsternwarte (ESO) im Fachmagazin «Science» (Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1126/science.1132128).
    Die Forscher entdeckten die beiden Himmelskörper mit zwei Teleskopen der Europäischen Südsternwarte in Chile. Durch Messungen im sichtbaren und infraroten Bereich des Lichts konnten die Astronomen das Zweiersystem genau untersuchen. Zunächst konnten sie zeigen, dass der Abstand der beiden Körper dem von Sonne zu Pluto entspricht. Computersimulationen ergaben, dass ihre Massen bei 7 und 14 Jupitermassen liegen. Von der Erde liegt die als Oph 16225-240515AB bezeichnete Formation rund 400 Lichtjahre entfernt und ist den Modellen zufolge rund eine Million Jahre alt.

    Die Entdeckung des Duos stellt die Forscher vor ein Rätsel. Einerseits deuten die Massen der neu entdeckten Himmelskörper eher auf Planeten hin. Da der Mutterstern fehlt, können die beiden Planemos allerdings nicht als Planeten entstanden sein. Bisher gehen Astronomen davon aus, dass sich Planeten aus der Staubscheibe um einen Stern durch ein Zusammenklumpen von Materie bilden.

    Andererseits könnte der Fund auch zu so genannten Braunen Zwergen gehören. Das sind zu kurz gekommene Sterne, bei denen die Masse nicht ausreicht, um das Fusionsfeuer im Inneren zu zünden. So wäre es denkbar, dass die Planemos eine Art Sternenembryos waren, die aus Gebieten der Sternentstehung vorzeitig herausgeschleudert wurden, schreiben die Forscher. Sie hoffen, weitere solcher Himmelskörper im Doppelpack zu finden, um ihre Entstehung zu erklären.

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    Respect the Scene, Respect their Work !

  • Ach wie Romantisch, verliebte Planeten. :D

    "Die Beobachtung solcher Planemos könnte weitere Erkenntnisse über die Entstehung von Planeten und Sternen bringen, berichten Ray Jayawardhana "

    Ja, ja und wenn irgentwo ein Sternhaufen funken sprüht, dann sind sie wieder um eine erkenntnis reicher. Nur die Lösung des Rätsels von der entstehung der Planeten ist man noch weit entfernt. :D

    Vieleicht auch so gewollt.
    Denn wenn mans weiss, dann gibt ja keine Fördergelder mehr. :D

    Freunde sind wie Sterne, du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da.

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