Vom schwedischen „Piratenkrieg“ tönen die großen Tageszeitungen des Königreichs, seit es einer organisierten Piraten-Gruppe gelang, die
Internetseite der schwedischen Polizei einen halben Tag lang lahm zu legen.
„Netzpiraten verhöhnen die Polizei“, titelte sogar die Internetausgabe der größten seriösen Tageszeitung „Dagens Nyheter“ am Samstag in ihrem Aufmacher.
Gegenoffensive auf „The Pirate Bay“- Schließung
Denn es wird vermutet, dass die Aktion eine Gegenoffensive auf die Polizeirazzia und die Schließung der weltweit bekannten Bit-Torrent-Suchmaschine „The Pirate Bay“ (Piratenbucht) war, mit der Filme,
Musik und Spiele umsonst und teilweise illegal heruntergeladen werden können.
Von einem potenziellen Sicherheitsrisiko für Schweden war die Rede. „Unsere Homepage ist ein wichtiger Informationskanal“, verlautete Lars
Lindahl, IT-Chef bei der schwedischen Reichspolizeileitung (Rikspolisstyrelsen) gegenüber der Zeitung „Dagens Nyheter“. Man hoffe
lediglich, dass nichts Ernsthaftes im Lande passieren würde, während der Polizeiserver außer Funktion ist.
Im kleinen, nur neun Millionen Einwohner zählenden Schweden gibt es rund eine Million Menschen, die mehr oder weniger regelmäßig Kulturgüter kostenlos im Internet herunterladen oder anbieten – eine Folge der hohen Vernetzungsrate mit schnellen Breitbandverbindungen.
Keine Internetseite ist sicher vor Angriffen
Man können theoretisch jegliche Internetseite von Behörden sabotieren, indem eine große Anzahl von Internetanwendern mit Hilfe von Softwareanwendungen gleichzeitig auf die entsprechende Seite klicken würden, so dass eine Überlastung des Servers die Folge ist, warnten
unabhängige schwedische IT-Experten. Die so genannte „Ddos-Attacke“ auf den Polizeiserver soll nun untersucht werden.