Tsubame, die Schwalbe, tituliert das Tokioter Institute for Technology dem eigenen Logo entsprechend seinen neuen und schnellsten Supercomputer. Doch mit der Leichtigkeit des Sommervogels konnte Sun die gesteckten Ziele nicht erreichen: Zwar gelang es, den japanischen Earth Simulator – mehrjährige Nummer Eins unter den Supercomputern – zu überbieten, aber das Klassenziel von 50 TeraFlop/s blieb trotzdem unerreichbar.
Gar so zierlich wie der Name vermuten lässt, geht es in dem größten High Performace Cluster (HPC), den Sun jemals gebaut hat, nicht zu: 10.480 Prozessorkerne, 21 Terabyte (240 Byte = 1024 GByte) Hauptspeicher und 1,1 Petabyte (250 Byte) Massenspeicher von Sun Microsystems liefern die Basis fürs Hochleistungsrechnen.
Die einzelnen Rechnerknoten bilden Rack-Server aus Suns Modellreihe Fire x64, die als X2100, X4100 und X4200 Aufmerksamkeitserfolge für sich verzeichnen konnten. Die x86_64-kompatiblen Systeme, ausgestattet mit AMDs Dual-Core-Opteron-CPUs, laufen unter Suns Betriebssystem Solaris 10. Als Verbindungnetzwerk dient Infiniband, gesteuert über Switches von Voltair.
Zur zentralen Administration und Anwendungsverteilung dient Suns N1-Software: der N1 System Manager (N1SM) und die N1 Grid Engine (N1GE). Neben Solaris können die Forscher auch Linux im Cluster einsetzen. Sun konnte den Ende vorigen Jahres avisierten Cluster am 31. März ausliefern.
Erste Benchmarks mit dem Linpack lieferten nun einen Wert von 38,18 TFlop/s. Damit könnte sich der Cluster in den Top500, der Hitliste der weltweit schnellsten Superrechner, unter den ersten Zehn einreihen – zur nächsten Entscheidung im Juni 2006. Das Testverfahren, ein Verfahren zur Lösung von linearen Gleichungen, gilt als der Maßstab im HPC, auch wenn viele Anwendungen andere Verfahren nutzen.
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