Ein Lächeln wirkt Wunder....
Man kann nicht nicht kommunizieren, bringt es Paul Watzlawick auf den Punkt. Unser Körper spricht immer. Mimik, Gestik, Tonfall, Haltung, Gang hinterlassen einen bleibenden Eindruck, sie prägen Sympathie und Antipathie deutlicher als alles, was wir sagen.
Inkompetent und unsympathisch – so urteilten Testpersonen in den USA über Oskar Lafontaine. Sie kannten weder ihn noch seine Politik. Ihr Urteil fällten sie allein auf Grund von Fernsehbildern. Menschen sind generell so, behauptet die Wissenschaft: In Sekundenschnelle bilden Sie ihr Urteil über andere – im Zweifelsfall vertrauen sie der Körpersprache mehr als dem gesprochenen Wort.
Die Konsequenz für das Berufsleben: Fachwissen ist gut – weiter kommt, wer sich gekonnt in Szene setzt.
Der Mitarbeiter erscheint unangemeldet im Büro des Vorgesetzten, schiebt Telefon und Computer-Tastatur auf dem Schreibtisch beiseite, um seine Unterlagen auszubreiten – kein Wunder, dass sich der Boss angesichts dieser Revierverletzung gegenüber den präsentierten Arbeitsergebnissen besonders kritisch zeigt.
Die Bewerberin trippelt ins Zimmer, ihr Blick ist ausweichend, sie starrt auf ihre Fingernägel – der Chef konstatiert Unsicherheit und überlegt sich dreimal, ob er ihr die Abteilungsleitung wirklich übertragen soll.
Soft Skills gelten in der modernen Arbeitswelt als Karrierevoraussetzungen schlechthin. Eigenschaften wie Selbstbewusstsein oder Kontaktfreudigkeit werden jedoch hauptsächlich über Körpersprache vermittelt. Wer seine Karriere pushen will, sollte also den „bodytalk“ anderer verstehen und den eigenen möglichst im Griff haben.
Günter Seipp, Management-Trainer und Experte in Sachen Körpersprache, verrät die geheimen Codes.
Auch winzige Signale des Körpers werden von anderen – und sei es nur unbewusst – ganz genau registriert. Unversehens und unbemerkt hat man eine positive Beziehung zum Gesprächspartner auf Dauer verspielt. Günter Seipp, Experte in Sachen Körpersprache und professionelles Auftreten, verrät, wie man Eigentore vermeidet.
Das Betreten eines Raumes
Wenn Sie einen Raum betreten, bleiben Sie nicht im Türrahmen stehen, ähnlich wie es eine Katze am Waldrand tut, um dann an der Grenze zwischen Wald und Flur entlang zu schleichen. Treten Sie eher auf wie ein Elefant, der sofort mitten auf die Lichtung tritt und sich umsieht.
Wenn Sie beispielsweise ein Restaurant betreten, so bleiben Sie nur kurz am Eingang, aber nicht im Eingang stehen, um sich zu orientieren. Gehen Sie dann zielbewusst in die Mitte des Raumes. Dort überblicken Sie am besten, wo ein freier Tisch ist, der Ihren Ansprüchen entspricht.
Auftreten im Job
Wenn Sie eine Rede halten sollen, treten Sie mit festem Schritt vor und nicht mit kurzen, zögerlichen Schritten.
Wenn Sie eine höher gestellte Person (Kunde, Chef) in seinem Büro besuchen, schließen Sie die Tür hinter sich und treten einen Schritt von der Tür weg in den Raum hinein. Dort bleiben Sie kurz, zirka drei bis fünf Sekunden stehen, um Blickkontakt mit der Person aufzunehmen und um Ihren Respekt zu bezeugen. Auf die Aufforderung zur Annäherung betreten Sie dann entschlossen den Raum und steuern den Ihnen zugewiesenen Sitzplatz an.
Intimzone
In Mitteleuropa beginnt die Intimzone zirka 50 cm vor und endet 50 cm hinter einer Person – an der Seite ist die Intimzone etwas kleiner. In diese Zone dürfen nur Personen mit einer besonderen Erlaubnis eindringen.
Persönliche Distanzzone
Die persönliche Distanzzone beginnt am Rande der Intimzone und reicht etwa 1 bis 1,5 Meter nach vorne und hinten. Zur Seite ist die Distanz wiederum etwas geringer. In diesem Bereich führen wir persönliche Gespräche, ohne uns bedrängt zu fühlen.
Öffentliche Distanzzone
Von der Grenze der persönlichen Distanzzone bis zu einer Entfernung von zirka drei Metern nach vorne und hinten erstreckt sich die öffentliche Distanzzone. In diesem Bereich nehmen wir andere Personen wahr. Wenn wir sie ablehnen und nicht mit ihnen in Kontakt treten wollen, fordern wir sie auf, diesen Bereich wieder zu verlassen. Andernfalls gewähren wir ihnen anschließend Zutritt in die persönliche Distanzzone.
Distanzbedürfnis wahren
Es ist extrem wichtig, das Distanzbedürfnis anderer Menschen zu respektieren. Wer jemandem zu dicht „auf die Pelle“ rückt, muss sich nicht wundern, wenn er sich unbeliebt macht. Das unerlaubte Eindringen in die intime Distanzzone wird praktisch immer als unerwünschte Grenzübertretung empfunden.
Kulturelle Unterschiede
In Südamerika sind die Distanzzonen geringer ausgeprägt als in Mitteleuropa. In einem brasilianischen Reitclub hatten derartige Missverständnisse zwischen Mitteleuropäern und Nordamerikanern schmerzhafte Folgen: Ein Schreiner musste das Geländer einer Veranda erhöhen, weil immer wieder Nordamerikaner und Nordeuropäer rücklings hinunter gestürzt waren. Ihre südamerikanischen Pferdefreunde hatten den üblichen „nordischen“ Gesprächsabstand von einer Armlänge nicht eingehalten, und die Gäste hatten sich unbewusst bedroht gefühlt. Da sie Schritt um Schritt zurückwichen und die Südländer nachrückten, hatte dies fatale Folgen.
Ähnlich problematisch können Begegnungen zwischen kühlen Engländern, die Berührungen praktisch nie zulassen, und Männern aus Puerto Rico sein. Ein puerto-ricanischer Mann wird seinen Gesprächspartner, wie bei Beobachtungen gezählt wurde, wohlmöglich 180-mal pro Stunde berühren. Für den Briten genau 180-mal zu oft. Der Engländer wird dem Puerto-Ricaner mit Sicherheit homosexuelle Absichten unterstellen.
Auf den Standpunkt kommt es an
„Stehen kann doch jeder“, mag sich der Laie denken. Doch was sich so einfach anhört, ist häufig genug die größte Hürde, um die Zuhörerschaft für sich zu gewinnen. Ein schlechter Redner gibt den Zuhörern keine Chance, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Da wird herumgezappelt, nervös in den Unterlagen genestelt oder, noch schlimmer, in einer Art Hospitalismus von einem auf das andere Bein getreten, so dass der Oberkörper im Takt von rechts nach links und wieder zurück wippt.
Den richtigen Standpunkt einnehmen
Schreiten Sie zu Ihrem Standort. Hetzen Sie nicht. Schlendern Sie aber auch nicht, als ob sie kein Ziel haben und planlos einen Schaufensterbummel machen. Richten Sie einen offenen Blick in die Runde, und sammeln Sie in dieser Phase die Blicke Ihrer Zuhörer. Mit selbstbewusstem Schritt und offenem Blick sorgen Sie für die nötige Aufmerksamkeit.
....Dieses Thema geht sehr weit in die Tiefe, ...dinge wie Verhalten, Blickkontakt usw....- Wer sich die Mühe macht, dieses Thema einmal durchzukauen, wird ein wenig mehr über die Menschen und Ihre Absichten verstehen und lernen können...
Körpersprache - nordischer Raum :
KörperhaltungAblehnung = Körperliches Zurückweichen
Ablehnung = Blick über die Schulter, der Oberkörper wird dem Gesprächspartner in der Körperachse nicht zugewendet
Ablehnung = Den Oberkörper zurücknehmen (Distanz vergrößern)
Sicherheit = Das Jacket öffnen
Sicherheit = Aufrechter, lockerer Stand
Unsicherheit = Vergleich mit denen der Branchenbesten
Unsicherheit = Ständig in Bewegung (kein ruhiger Stand, Herumrutschen auf dem Stuhl)
Unsicherheit = Die Hände um die Stuhllehne geklammert
Unsicherheit = Sich selbst mit den Armen umklammern
Zustimmung = Körperliche Annäherung
Zustimmung = Sich ganz dem Gesprächspartner zuwenden und sein Verhalten spiegeln
Rücksichtslosigkeit = Sitzen mit breit auseinanderklaffenden Beinen
Aussage unterstreichen = Die Fingerkuppen einer Hand aneinander pressen
Interesse = Geweitete Pupillen
Sicherheit = Armbewegungen oberhalb der Taille
Erregung = Hände in die Hüften stemmen
Sicherheit/Ablehnung = In der Luft von oben nach unten geführte Schläge (etwas soll kleiner gemacht werden, als es ist)
Selbstgefälligkeit = Das Kinn streicheln
Sicherheit/Nachdenklichkeit = Mit den Händen ein Spitzdach nach oben formen
Zufriedenheit = Sich die Hände reiben
Unsicherheit/Ablehnung = Mit den Händen ein Spitzdach in Richtung des Gesprächspartners formen
Unsicherheit/Nervosität = Mit den Fingern trommeln
Unsicherheit/Verkrampfung = Die Hände vor der Brust falten
Unsicherheit/Verkrampfung = Die Füße um die Stuhlbeine legen
Unsicherheit/Verlegenheit = Armbewegungen unterhalb der Taille
Unsicherheit/Verlegenheit = Sich an die Nase fassen
Erregung = Die Brille hastig abnehmen
Unsicherheit/Zeitgewinn = Die Brille hochschieben
Aggression = Doppelläufige Pistole: Aneinanderlegen der Zeigefinger bei Verschränkung der anderen Finger und den auf die Zeigefinger aufgelegten Daumen
Zurückhalten von Informationen = Einen oder mehrere Finger auf die Lippen legen
Ablehnung „Langes Gesicht“: = geöffneter Mund bei geschlossenen Lippen und zurückgeschobenem Kinn
Ablehnung = Gerümpfte Nase
Ablehnung = Den Kopf mehrmals ruckartig zurückwerfen
Ablehnung = Verengte Pupillen
Erstaunen = Den Mund öffnen
Erstaunen/Skepsis = Die Augenbrauen werden angehoben
Interesse = Es wird Blickkontakt gehalten
Arroganz/Überlegenheit = Ein Mundwinkel wird angehoben
Arroganz/Überlegenheit = Die Augenbrauen werden angehoben
Nachdenklichkeit = Die Unterlippe wird hochgezogen
Verlegenheit = Das Gesicht wird verdeckt
Unsicherheit, Nervosität = Auffällig häufiger Lidschlag
Desinteresse, Verlegenheit = Es wird kein Blickkontakt gehalten, Gegenüber sieht häufig weg
Innere Anspannung, Abschottung = Zusammengekniffene Lippen
...Auch wenn diese Übersicht grob wiedergibt, was man über sich verrät, es dauert lange um die "Gabe" der Einschätzung des Gegenübers zu verstehen, ich selber beschäftige mich damit auch längere Zeit schon, den anderen zu verstehen ist jedenfalls leichter - als selbst sich unter Kontrolle zu haben