Wie vor 100 Jahren Röntgenstrahlen, so erschließen heute Terahertz-Wellen neue Sichtweisen. Die zwischen etwa 300 Gigahertz und 30 Terahertz (THz) liegenden "T-Rays" lassen sich passiv und aktiv nutzen. Passive Verfahren nutzen die von jedem Körper ausgestrahlten Wellen und setzen sie im THz-Empfänger zu einem Bild zusammen. So kann man bei Personenkontrollen Passagieren gewissermaßen unter die Wäsche blicken. Bei aktiven Verfahren wird der Gegenstand be- oder durchleuchtet. Wie beim Ultraschall oder Röntgen gewinnt man so ein Bild vom Innern des Objektes oder regt ganz bestimmte Stoffe zum Fluoreszieren an. Sie lassen sich dadurch in bisher nicht gekannter Weise untersuchen oder - wie beispielsweise bestimmte Bakterien - identifizieren.
Weltweit werden THz-Sender entwickelt, die mit möglichst geringem Aufwand und kleinen Baugrößen kräftige und in ihrer Frequenz abstimmbare T-Rays erzeugen. Eine Forschungsgruppe an der TU Braunschweig steht mit einem neuartigen Diodenlaser mit an der Spitze dieser Entwicklung. Dort auch übertrug "Radio Terawelle" erstmalig Sprache und Musik im Tera-Frequenzbereich und zeigte die prinzipielle Eignung von Terahertzwellen für Kommunikation. Gegenüber etablierten Verfahren bieten sie extrem große Bandbreiten und somit das Potenzial zur multimedialen Vernetzung mobiler Geräte.
Die nahe Zukunft einer Technologie, die derzeit aus den Labors auf die ersten Märkte kommt, aber liegt in Materialprüfung, Qualitätssicherung und Biotechnologie. THz-Systeme beispielsweise zur Entdeckung von Produktionsfehlern in Schaumstoff oder Fremdstoffen in Lebensmitteln haben ihre Bewährungsproben bereits hinter sich, um nun hinsichtlich Abmessungen, Preis und Leistung für die Marktreife optimiert zu werden. In der Biotechnologie lässt sich für DNA-Analysen die zeitraubende Behandlung mit chemischen Markern umgehen. Forscher an der RWTH Aachen arbeiten an derartigen Konzepten und rechnen damit, in etwa vier Jahren einen entsprechenden Chip auf den Markt zu bringen.
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C'ya