Weltgrößter "Esel"-Server Razorback beschlagnahmt

  • Wie das französischsprachige Portal Ratiatum.com berichtet, ist der Welt größter eDonkey-Server "Razorback" von der belgischen Polizei vorläufig abgeschaltet worden. Angeblich wurden zwei der Administratoren von den Behörden festgenommen.

    Offenbar wurden alle zu Razorback gehörenden Server am heutigen Morgen um cirka 10 Uhr beschlagnahmt. Obwohl die Betreiber von Razorback in der Schweiz ansässig sind, waren die grössten Teile des Systems in Belgien installiert.

    Betreiber von Razorback ist eine Stiftung, die sich in der Vergangenheit unter anderem für den legalen Einsatz von Filesharing stark machte. Der Server enthielt eine Art Verzeichnis von Millionen von Dateien, die von den mit ihm verbundenen Nutzern zum Tausch angeboten wurden.

    Die Administratoren boten Rechteinhabern mehrfach an, Dateien bei denen die Uhrheberrechte strittig sind, zu sperren. Für die Millionen von Tauschbörsennutzern, die illegalerweise geschützte Inhalte verbreiten, wird die Abschaltung von Razorback kaum Probleme bereiten, da sich das dezentralisierte Netzwerk "Kadmelia" in der jüngeren Vergangenheit immer grösserer Beliebtheit erfreut.

    Nutzern, die mit dem Server verbunden waren, droht unterdessen keine Verfolgung, da aufgrund der hohen Anzahl der Verbindungen eine Aufzeichnung vollkommen unmöglich gewesen sein dürfte. Nach Angaben von Ratiatum waren alle für den Betrieb benötigten Daten im Arbeitsspeicher abgelegt, so dass sie bei der Abschaltung des Systems verloren gingen.

    Quelle: winfuture

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    "Computer games don´t affect kids. If Pac-Man affected us, we would all be running around in dark warehouses, munching on magic pills, dancing to repetitive electronic music"

  • ob der dann in zukunft beim BKA weiterläuft, aber mit aufzeichnung ?

    würd ich denen voll zutrauen :gnmn:

    den bericht hier find ich viel krasser :snp:


    Die MPAA hat eine "Bedrohung der Gesellschaft" ausgeschaltet und zwar den eDonkey-Server Razorback2.

    Die gestern erfolgte Schließung des weltgrößten eDonkey-Servers Razorback2 wird erwartungsgemäß als großer Sieg der Copyrightindustrie gefeiert: wie gewohnt jedoch auf eine Weise, die mehr über die Lächerlichkeit der MPAA und ähnlicher Verbände aussagt denn über den vermeintlichen Schlag gegen die Piraterie.

    Nicht etwa einen Knotenpunkt zum Verteilen von Musik und Filmen mit zeitweise 1,3 Millionen gleichzeitiger User habe man geschlossen, sondern eine "Bedrohung der Gesellschaft", tönt die MPAA. Razorback2 sei zum einen klar zum Zwecke des Geldverdienens betrieben worden - über Spendengelder und Werbeeinnahmen, letztere überwiegend generiert durch die Werbung für pornografische Inhalte. Damit habe man mit dem Close nun auch die Verfügbarkeit "anstößigen Materials" im Netz verringern können, so die Pressemitteilung. Aber es kommt noch besser.

    "Die Betreiber dieser eDonkey-Seite entschieden sich dafür, keine Kontrolle über die durch die User verteilten Dateien auszuüben, die Kinderpornografie, Anleitungen zum Bombenbau und Trainingsvideos für Terroristen enthielten", so die MPAA in ihrer Presseerklärung. "Razorback2 war nicht nur ein riesiger Index für Internetuser, die illegal Dateien tauschten, sondern auch eine Bedrohung für die Gesellschaft", so MPA-Vize John G. Malcolm, der den schweizerischen und belgischen Ermittlern zu ihren Erfolgen gratulierte. Sämtliche großen ed2k-Server seien nun ausgeschaltet - zunächst die in den USA angesiedelten, nun auch jene in Europa.

    Mit den abstrusen Statements der MPAA setzt sich die Strategie fort, Filesharing und Kopieren in das Umfeld von Terrorismus und organisiertem Verbrechen zu rücken. Immer wieder wird in den einschlägigen Presseerklärungen angedeutet oder unterstellt, der Filesharer von nebenan würde mehr oder weniger direkt Drogenkartelle, Terroristen und Kinderschänder unterstützen. Oder was der Zeitgeist an dramatischen Feindbildern sonst noch hergibt.

    Die Wohnung des Betreibers der Seite in der Schweiz wurde ebenfalls durchsucht, der Betreiber selbst laut MPAA-Angaben verhaftet. Information, die mit Vorsicht zu genießen ist, denn die Illegalität eines eDonkey-Servers in der Schweiz ist nicht geklärt: aus der Schweiz betriebene eDonkey-Seiten sind zwar bereits geclosed worden, eine Entscheidung steht hingegen noch aus.

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