GVU-Fahnder als Raubkopierer-Komplizen

  • Um an Informationen über Ersteller und Verbreiter von Raubkopien zu kommen, bezahlte die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) Informanten aus der Szene. Mit finanziellen Zuwendungen unterstützte sie außerdem den Betrieb von Raubkopierer-Servern. Dies ergibt sich aus Rechnungen und einem Kontoauszug, die c't in der am Montag erscheinenden Ausgabe 4/06 abdruckt.
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    Am Dienstag, 24. Januar, hatten Ermittler des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg im Zuge einer großen Razzia gegen Raubkopierer auch die Hamburger Geschäftsräume der GVU durchsucht und Aktenmaterial beschlagnahmt. Dabei dürften weitere Beweise für das dubiose Vorgehen der Privatfahnder gefunden worden sein, auch wenn die Staatsanwaltschaft Ellwangen danach aus formalen Gründen bekundet hat, dass die GVU nicht als Beschuldigte durchsucht worden sei. Bisher hat die Staatsanwaltschaft noch keine Ermittlungsergebnisse bekannt gegeben.

    Mit der Unterstützung der GVU fand urheberrechtlich geschütztes Material wie brandneue Filmdateien rasend schnell Verbreitung in der Raubkopiererszene - nach Recherchen von c't und des News-Portals Onlinekosten.de zumindest in einigen Fällen ohne das Einverständnis der Rechteinhaber. "Mit dieser Art der Fallenstellerei hat die GVU die Rechte, für deren Schutz sie sorgen soll, selbst verletzt", kommentiert c't-Redakteur Holger Bleich.

    Die GVU arbeitet im Auftrag der Film- und Software-Industrie und hat die Aufgabe, die Strafverfolgungsbehörden im gesetzlichen Rahmen zu unterstützen. Bezuschusst werden die Privatfahnder aus Mitteln der Filmförderungsanstalt (FFA), die aus der gesetzlich vorgeschriebenen Filmabgabe von Filmtheaterbetreibern sowie TV- und Videoprogrammanbietern stammen. Nach Angaben der FFA bekam die GVU im Jahr 2005 600.000 Euro Fördergeld bewilligt.

    Update:

    Nach Informationen von dpa haben die Staatsanwälte in Ellwangen inzwischen den die GVU betreffenden Teil des Ermittlungsverfahrens an ihre Kollegen in Hamburg abgegeben. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hamburg, Rüdiger Bagger, konnte auf dpa-Anfrage noch nicht mitteilen, ob die GVU in der Hansestadt als Zeuge oder Beschuldigter betrachtet werde. (cp/c't)

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  • das ist das typische problem.
    um rein zu kommen in die "szene", da muss man ein
    teil von der szene werden. aber macht man sich dann nicht
    mit strafbar?! ;)
    das problem gibs immer wieder, ob es verfassungswidrigen partein
    der fall ist oder sonstigen vereinigungen.
    und es gibt dutzende filme zu dem thema. warum fällt mir nun
    nur keiner ein... gibs ja nicht. also AUFPASSEN.

    greetz
    _mino_

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  • Auch wenn man sich als "kleines" BKA bezeichnet, hat man dadurch noch lange nicht die Befugnisse von Strafvervolgungsbehörden.
    Ich hoffe das die GVU jetzt mal ihre eigene Medizin zu schlucken bekommt:rdts: .

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  • der meinung bin ich auch ryder ... am besten sollte man se gleich wieder abschaffen, das alles zeigt doch nur das die gvu eh nix taugt ... lauter geld einstreichen, die leute verunsichern und verärgern die noch brav ihren hintern ins kino schwingen oder ne dvd kaufen und dann auch nichtmal ihre eigenen grenzen kennen ...

    aber is typisch deutschland: lang lebe die industrie, egal wie dreckig sie ist ....

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