Außerirdisches Leben aufgerüttelt?

  • Wissenschaftler sind besorgt über die Substanzen, die der Komet nach dem Nasa-Angriff ins All geschleudert hat.
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    Mit Spektral-Analysen versuchen Experten, die Zusammensetzung der Stoffe zu ergründen, die 4,5 Milliarden Jahre tiefgefroren im Inneren von Tempel 1 ruhten, wie die „Bild“-Zeitung am Mittwoch berichtete.

    Die Wolke, die nach dem Aufprall aus dem Kometen aufstieg, hat eine Ausdehnung von mindestens 20 000 Kilometern und breitet sich mit bis zu 700 Stundenkilometern aus. Sie ist voll mit Wasser-Eis, gefrorenen Gasen wie Kohlenmonoxid oder Cyanid, dem Salz der Blausäure. „Wir haben auch rätselhafte Materialien entdeckt. Unbekannte Stoffe, von denen wir bisher überhaupt nicht wussten, dass sie in Kometen vorkommen. Wir fanden sie bisher weder in den Schweifen noch in den Gashüllen", gab Astrophysiker Rudolf Albrecht von der europäischen Hubble-Koordinationsstelle zu.

    Ungesunder Tiefkühlmix

    Ungefährlich ist der Tiefkühlmix nicht. „Allein die meisten der bekannten Stoffe sind für uns Menschen giftig. Ich gehe davon aus, dass auch die neuen Substanzen nicht gesund sind", so Albrecht. Vor Bakterien aus dem All warnt Astrobiologe Chandra Wickramasinghe von der Uni Cardiff bereits seit längerem. „Da sind organische Verbindungen, vermutlich sogar außerirdische Lebensformen.“ Wickramsinghe vertritt seit zwei Jahrzehnten die Theorie, dass Kometen das Leben auf die Erde brachten.

    Konkreter Anlass zur Sorge besteht jedoch nicht. Die Kometen-Wolke wird es nie bis zur Erde schaffen, die Entfernung (134 Millionen Kilometer) ist einfach zu groß.

    Dampfexplosion auf Tempel 1

    Das Projektil der US-Sonde „Deep Impact“ sei vermutlich nicht sehr tief in den Kometen Tempel 1 eingeschlagen, meinte Albrecht. Den Schluss zieht er aus der Form der Wolke: Ihre Ausdehnung sei nicht kegelförmig gewesen, wie zunächst erwartet, sondern habe die Form einer Halbkugel gehabt.

    Der Aufschlag habe einer Energie von 4,5 Tonnen TNT entsprochen. „Die Energie wurde in Wärme verwandelt und hat vermutlich zu einer Dampfexplosion geführt", meint Albrecht. Die Verdampfung habe nur Bruchteile einer Sekunde gedauert, dann seien die Substanzen sofort wieder auf unter minus 100 Grad Celsius abgekühlt und gefroren.

    Hubble auf Beobachtungsposten

    Das Material sei von der Sonne beleuchtet worden, als „wenn man Zigarettenrauch in einen Lichtkegel bläst", so der Weltraumforscher. Hubble sei in den ersten zehn Stunden nach dem Einschlag führend bei der Beobachtung gewesen.

    Quelle:http://www.focus.de

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