WinHEC: HD-Inhalte nur mit straffen DRM-Fesseln

  • Nach dem Willen der Unterhaltungsindustrie kommen hochauflösende digitale Inhalte nur unter strengen Auflagen auf den Windows-PC. Um eine effektive Verschlüsselung der Datenkanäle zu garantieren, nimmt Microsoft auf der WinHEC die Hardware-Entwickler und Treiberprogrammierer in die Pflicht.

    In einer gut besuchten Veranstaltung erklärte Pete Levinthal von ATI den versammelten Entwicklern, welche Aspekte sie bei der Implementierung von Treibern für hochauflösenden "Content" beachten müssen. Demnach bleibt den Entwicklern nur eine bedingungslose Unterwerfung unter alle Forderungen der Industrie. Unumwunden gab Levinthal zu, dass die Sicherheitsfunktionen die Hardware verteuern werden, die Entwicklungskosten in die Höhe jagen und die Produktionszyklen verlängern. Letztendlich werden die Anwender die Kosten für die zusätzlichen Entwicklungen zahlen -- insbesondere diejenigen, die früh auf den HD-Zug aufspringen (Early Adopters).

    Der Skepsis seines Publikums versuchte Levinthal mit Durchhalteparolen zu begegnen ("We're all in this together"). "Manche argumentieren, Verbraucher würden wenig oder sogar negativen Nutzen aus dieser [Kosten-]Steigerung ziehen. Dies ist falsch: Der Konsument bekommt Premium Content auf seinen PC geliefert."

    Man habe den Studios versprochen, die Sicherheit der Systeme mit steigender Prozessorleistung immer weiter hochzuregeln, vom mit Windows XP eingeführten Certified Output Protection Protocol (COPP) über das für Longhorn vorgesehene Protected Video Path Output Protection Management (PVP-OPM) bis hin zum Protected Video Path User Accessible Bus (PVP-UAB) mit Hardware-Verschlüsselung und Authentifizierung. Von Verhandlungsspielraum war da keine Rede mehr: Ohne stets auf dem neuesten Stand gehaltene Verschlüsselung kommen keine hochauflösenden Inhalte in den Media Center PC.

    Dabei ist es den Studios nicht nur gelungen, ihre Bedingungen zu diktieren, sondern auch deren Einhaltung zu kontrollieren. Für den US-Markt müssen alle Sicherheitsmaßnahmen von CableLabs zertifiziert werden, einer von den Content-Anbietern betriebenen Organisation. Solange ein Produkt im Zertifizierungsprozess ist, muss die Weiterentwicklung ruhen -- dies werde die Entwicklungsprozesse spürbar verlangsamen.

    Da die Verträge mit den Filmstudios vorsehen, dass die Hardware-Hersteller und Treiberentwickler für Sicherheitslöcher in ihren Implementierungen haften, müssen die Treiber auf Anhieb allen Anforderungen genügen und gegen Manipulationsmöglichkeiten gefeit sein (tamper resistance). Da die Unterhaltungsindustrie der PC-Industrie keine konkreten Vorgaben gemacht hat, müssen die Entwickler ihre eigenen Ziele setzen und auf eine Bestätigung durch die Zertifizierungsstelle hoffen.

    Für die Hardware-Hersteller steht einiges auf dem Spiel, nicht nur das Logo "Designed for Windows Media Center". Kompromittierte Systeme können das Recht auf Wiedergabe verlieren, indem ihr Schlüssel gesperrt wird. Dies gelte es, unbedingt zu vermeiden, da Anwender andernfalls erdulden müssten, dass ihre teuer erworbene Hardware auf einmal nicht mehr läuft.

    In der Fragerunde am Ende des Vortrags stellte sich Seth David Schoen von der Electronic Frontier Foundation (EFF) ans Mikrofon und wunderte sich über den herrschenden Fatalismus und wollte wissen: Warum haben sich Microsoft und die großen PC-Hersteller mit derart haarigen Bedingungen abgefunden? Als Antwort konnte Paul Levinthal die Anwesenden nur beschwören: Es sei wichtig, dass die PC-Plattform nicht von HD-Inhalten ausgeschlossen werde. "I don't know what else to say." Wesentlich deutlicher fiel die Botschaft der Entwicklergemeinde aus: Auf Seth Schoens Frage folgte spontaner Applaus.


    Eure schöne Hardware und die futzigen Treiber können sie behalten.. ich will kein HD..
    DVD reicht mir allemal in der Qualität... wenn dann muss das schon mittels 3D-Projektion laufen dann kann man wieder darüber nachdenken..


    :asspl:

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    To Fast 4 You.

  • tja, aber wenn es Filme nur noch auf HD gibt - und wenn es die begehrte Version nur auf solchen Systemen gibt?

    wenn die Hersteller haften und der Schutz geknackt wird könnten so ganze Unternehmen samt Arbeitsplätzen vernichtet werden.

    zudem - eine kleine Reise der Fantasie in die Zukunft:

    Axel Schweiß kauft sich eine HD-DVD mit dem Titel "Der Käufer zahlt und hat die Schnauze zu halten II".

    Da Axel aufgrund der Lobbyarbeit der Reichen und Superreichen 12 Stunden am Tag und 8 Stunden am Sonntag arbeiten muss um sein Leben zu finanzieren, kann er den Film erst in seinem 1 Wöchigen Jahresurlaub schauen, der 6 Monate nach dem Kauf der Scheibe beginnt.

    Leider gab es lizenzrechtl. Probleme mit einer Filmszene, in der ein Kind einem Kumpel erzählt, daß man in Tackatuckaland ein Programm kaufen kann, daß den Kopierschutz von HD-DVD's aushebeln kann und nennt dreisterweise auch noch den realen Programmnamen.

    Aufgrund dessen wird die Filmgesellschaft von der Konkurrenz verklagt und die DRM-Lizenz des Films verfällt.

    Unser kleiner Axel hat nun den Film mit 60 Euro voll bezahlt und kann ihn nun nicht schauen, da es keinen Codeschlüssel mehr gibt.

    Da 60 Euro für ihn eine Menge Geld bedeutet, will er den Film umtauschen - doch der Jupiter-markt, in dem er den Film erwarb, tauscht ihn nach öffnen der Verpackung und der langen Zeit nicht mehr um - zudem - nach den Preisschlachten der letzten Jahre gibt es eh nur noch einige wenige Handelsriesen, die nun keinerlei Service mehr bieten müssen und der Internethandel mit günstigen Auslandsprodukten wird für Privatanwender mit hohen Zöllen "geahndet".

    Unser armer Kerl wendet sich also an seine früheren Kontakte zur "Szene"...

    Da seine ganzen alten Freunde seit Jahren im Gefängnis einsitzen nimmt er Kontakt mit Ihnen per email auf - er verschlüsselt diese natürlich.

    Leider sind verschlüsselte Mails unter Privatpersonen aufgrund der Terrorschutzgesetze streng verboten - er wird verhaftet.

    Als er durch Beugehaft gezwungen wird, die Nachricht zu entschlüsseln entdecken die Ermittler, daß Axel doch tatsächlich den Film vom Kopier und Aspielschutz befreien wollte, was nach den nun gültigen Gesetz ein Hochverbrechen ist.

    Axel wird aufgrund vorsätzlicher Umgehung von Kopierschutztechnischen-Maßnahmen zu 10 Jahren Haft verurteilt...

    ^^sicher, ein wenig übertrieben - aber versteht Ihr, worauf ich hinaus will?

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    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

  • Ja so wird rauskommen....

    Oder sogar noch schlimmer... System XY wurde gehackt und es kann keine Medien mehr wiedergeben...
    die 15'000 sind für den Schrott...

    mal kucken wie weit das noch geht ... :wkpd:

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    To Fast 4 You.

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