Iraker schleifen verbrannte Leiche durch Falludscha

  • Falludscha (Reuters) - Eine Gruppe Iraker hat am Mittwoch johlend die verbrannte Leiche eines Ausländers durch die Straßen von Falludscha geschleift. Damit hat die Brutalität im Irak Formen angenommen, deren Bilder an die eines toten US-Soldaten erinnerten, den eine aufgebrachte Menge Anfang der 90er Jahre durch die Straßen der somalischen Hauptstadt Mogadischu gezerrt hatte.

    Die Gewalt entzündete sich Augenzeugen zufolge, nachdem Widerstandskämpfer zwei zivile Geländewagen auf einer Hauptstraße in Falludscha angegriffen hatten. Eine Menge steckte die Wagen danach in Brand. Die US-Armee teilte mit, in den Fahrzeugen hätten vier Personen gesessen, die im Auftrag der Besatzer gearbeitet hätten. Alle seien getötet worden. Bei einem weiteren Vorfall bei Bagdad wurden am Mittwoch fünf US-Soldaten getötet, als neben ihrem Fahrzeug ein Sprengsatz explodierte.

    Aufnahmen von Reuters TV aus Falludscha zeigten Iraker, die um zwei brennende Zivilfahrzeuge tanzten und die Finger zum Siegeszeichen spreizten: "Lang lebe Falludscha", rufen sie. "Allahu Akbar - Gott ist groß." Ein Mann tritt eine verbrannte Leiche mit Füßen. Er trampelt auf den Kopf des Toten. Andere zerren einen verbrannten Körper an den Füßen die Straße hinab. Ein weiterer Toter liegt auf der Straße neben einem der Fahrzeuge. Er hat helles Haar und trägt Zivilkleidung. Seine Füße brennen. Sein Hemd ist mit Blut getränkt.

    Ein Iraker eilt herbei und begießt eine Leiche mit Benzin. Stichflammen schlagen empor. "Das ist das Schicksal aller Amerikaner, die nach Falludscha kommen", ruft einer, der in der Menge um die Toten steht.

    Den Toten werden Körperteile abgerissen und an ein Telefonkabel gehängt. Später hängen Iraker zwei verbrannte Leichen an einer Brücke über einer Straße auf. Sie lassen sie dort baumeln.

    Augenzeugen berichteten später, einige der Toten hätten Zivilkleidung und kugelsichere Westen getragen und seien bewaffnet gewesen. Möglicherweise waren sie an ihren Autos leicht als Ausländer zu erkennen: Geländewagen werden im Irak häufig von Unternehmern, Journalisten und Angehörigen der US-Zivilverwaltung gefahren.

    US-Außenminister Colin Powell sagte in Berlin am Rande der Afghanistan-Konferenz, die Lage im Irak werde sich ändern, je weiter der politische Prozess voranschreite. "Eine Menge guter Dinge passieren im Irak." Es gebe jedoch Einzelpersonen, die die Entstehung eines freien und stabilen Iraks verhindern wollten und deshalb bekämpft werden müssten. "Das irakische Volk wird frei sein."

    Seit langem ist die Stimmung in Falludscha rund 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Bagdad besonders anti-amerikanisch. Freischärler greifen regelmäßig US-Militärkonvois an, legen Bomben oder feuern mit Panzerfäusten oder Handfeuerwaffen.

    In den vergangenen Wochen haben Angriffe auf ausländische Zivilisten zugenommen. Allein im März wurden zwölf Menschen mit Schüssen aus vorbeifahrenden Autos oder bei ähnlichen Angriffen getötet.

    Wie hier in Falludscha, wo Fahrzeuge nach einem Angriff in Flammen aufgingen, die verbrannte Leiche eines Opfers durch die Straßen geschleift wurde und Menschen dazu Beifall klatschten, eskalierte die Gewalt im Irak auch am Mittwoch wieder. Nahe Bagdad sind nach US-Armeeangaben fünf Soldaten der US-geführten Koalition bei einem Bombenanschlag getötet worden. (Foto: Mohammed Khodor)

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  • ...Wer wie ein Schwein handelt sollte auch wie ein Schwein leben. Da das irakische Volk anscheinend gerne in Mist lebt, sollen sie es auch.

    Hilfen streichen - Leute aus dem Irak abziehen --- sollen die sich wieder nen Dikator hinsetzen, stehen ja anscheinend auf ungerechte Systeme....

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    Respect the Scene, Respect their Work !

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