Festplatte über 128 GB und ihre Probleme

  • Festplatten werden normal über INT13 im BIOS angesprochen und durch den 28-Bit-Adressraum ist die Größe der Platte damit auf 128 GB beschränkt. Größere Festplatten benötigen dagegen einen 48-Bit Adressraum, der bereits in den ersten Boards und Controllern implementiert ist. Damit können Festplatten bis zu 128 PetaByte angesprochen werden.

    Unter DoS/Windows 98 werden zwar chaotische Werte angezeigt, die Platte ist dennoch nutzbar.
    Wird die Festplatte dagegen an einen Controller mit nur 28-Bit angeschlossen, zeigt das OS nur die ersten 128GByte, kann die Platte aber in diesem Bereich nutzen.


    Windows 2000 verhält sich hier anders. Zum einen greift hier die Beschränkung von FAT32-Partitionen über 32 GByte. Solche Partitionen können unter Windows 2000 selbst nicht erstellt werden. Die Festplatte lässt sich durch Stückelung oder mit NTFS jedoch vollständig nutzen.

    Ab Servicepack 3 sollte auch Windows 2000 mit größeren Festplatten umgehen können, sofern die Nutzung des 48-Bit-Addessraums über die Registry freigeschaltet wird (siehe Windows XP).


    Windows XP macht hier die größten Probleme. Wird die Platte an einen "Fremdcontroller" angeschlossen, der 48-Bit beherrscht, gelten die Regeln von Windows 2000.

    An einem On-Board-Controller (z.B. von VIA), der ebenfalls 48-Bit beherrscht, zeigt Windows XP dagegen nur 8 GByte an. In der MS KB unter q303013 ist die Lösung für das Problem.
    Unter HKEY_LOCAL_MACHINE\ System\ CurrentControlSet\ Services\ Atapi\ Parameters\ muss der Wert EnableBigLba als DWORD mit dem Wert 1 angelegt werden. Danach lässt sich die Festplatte ebenfalls voll nutzen. Dies wird aber nur mit installiertem SP1 empfohlen.

    Sowohl für Windows 2000 mit SP3 sowie Windows XP mit SP1 gibt es ein Tool von Seagate, welches die Änderungen in der Registry automatisch vornimmt.
    Download hier

    Sonderfall Bootplatte
    Problematisch wird es, wenn die große Festplatte als Bootlaufwerk im System steckt. In diesem Fall kann Windows XP nur die ersten 8 Gbyte ansprechen. Man muss daher Windows XP zunächst auf diese 8 Gbyte installieren und anschließend über die Kommandozeile mit convert C: /FS:NTFS das Dateisytem in NTFS konvertieren.

    Danach kann man mit Tools wie Partition Magic oder DISKPART (Befehl aus der Wiederherstellungskonsole, list volume NUMMER, dann select volume NUMMER und anschließend extend) die Partition vergrößern. Um Probleme aller Art zu vermeiden, würden wir dennoch raten, die Bootpartition nicht größer als 8 Gbyte zu erstellen.

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