Quelle -> Heise.de
DVD-Medien für Double-Layer und 16X
Gleich zwei neue Innovationen stehen bei den DVD-Brennern und -Medien in diesem Jahr vor der Tür: Zum einen haben Philips und BenQ bereits für April die Auslieferung ihrer ersten Double-Layer-Brenner angekündigt und zum zweiten sollen im Juni/Juli bereits die ersten 16X-Brenner in den Läden stehen. Entsprechende Medien werden jedoch zu diesen Zeitpunkten noch nicht in ausreichender Stückzahl vorhanden sein.
So gab der Medienhersteller Verbatim bekannt, dass die Produktion der Double-Layer-Medien (DVD+R9) mit einer Speicherkapazität von nominal 8,5 GByte (real werden es knapp 8 GByte sein) zwar schon Ende März beginnen würde, die ersten Produktionschargen jedoch zu den Laufwerksherstellern für Tests geschickt würden und der Großteil für einige Retail-Laufwerks-Bundle verplant sei. Nur ein sehr geringer Teil würde im April bereits in den freien Verkauf gelangen -- zu wenig, um die Nachfrage zu decken. Erst zu Beginn des dritten Quartals, also im Juli, laufe die Massenproduktion auf vollen Touren, sodass die Medien breitflächig in den Handel gelangen. Als Preisvorstellungen nannte Verbatim, dass man in der Anfangsphase bis zum zweieinhalbfachen Preis einer einlagigen DVD+R verlangen könnte -- also etwa 5 bis 6 Euro. Die Produktionskosten, so munkeln Insider, lägen derzeit allerdings noch drei- bis viermal so hoch wie bei einer normalen DVD+R, würden mit steigenden Produktionskapazitäten aber sinken.
Zu diesem späteren Zeitpunkt will auch Ricoh seine zweilagigen Rohlinge ausliefern. Ricoh hat einen etwas anderen Produktionsprozess als Verbatim gewählt, der zwar eine längere Anlaufphase benötigt, später aber kürzere Produktionszeiten und somit günstigere Medienpreise ermögliche. Ricoh sieht den Beginn des dritten Quartals 2004 für die Auslieferung seiner DVD+R9 vor, ebenso wie der taiwanische Medienproduzent Ritek.
Dann sind die ersten Double-Layer-Brenner, die einlagige Medien mit 8X beschreiben, jedoch schon wieder Schnee von gestern, da im Juli bereits die ersten 16X-Brenner auf den Markt kommen sollen, die einlagige DVD-Rohlinge mit 16X, zweilagige DVD+R9 mit 2,4X beschreiben. Damit ließen sich einlagige DVD-Rohlinge in fünf bis sechs Minuten komplett beschreiben. Für die zweilagige Variante benötigt man bei 2,4X etwa 45 Minuten.
Bei diesen High-Speed-Brennern wird einem in der Anfangsphase aber nichts anderes übrig bleiben, als 8X-Medien mit Geschwindigkeiten jenseits ihrer Spezifikation zu beschreiben. Ein riskantes Unternehmen, das je nach Hersteller nur mit wenigen Rohlingsmarken funktionieren soll, zumal derzeit noch viele mit der achtfachen Brenngeschwindigkeit hadern.
Erste 16X-Medien wird es nicht vor September geben, da die DVD+RW-Allianz die offizielle Spezifikation ebenfalls erst im Juli verabschieden will. "Erst dann können wir unseren Stamper für die Herstellung produzieren. Bis die Medien gepresst, verifiziert und für den Handel verschickt sind, vergehen mindestens zwei Monate", erklärte Thorsten Leye, Produktmanager von Verbatim. Ricoh und Ritek gehen von einem Verkaufstart ihrer 16X-Medien zum Jahresende aus.
Die 16X-Technik erfordert sowohl bei den Medienherstellung als auch bei den Laufwerken eine neue Technik und eine äußerst exakte Produktionsweise. Es ist also leicht möglich, dass sich diese Zeitpläne sowohl für die Laufwerke als auch für die Medien noch leicht nach hinten verschieben, sollten sich unvorhersehbare Komplikationen ergeben. Von den bisher befragten Medienherstellern plant übrigens niemand, 12X-Rohlinge herauszubringen. (hag/c't) / (anw/c't)