• Neuer MAN-Chef verschärft Sanierungskurs
    Hakan Samuelsson will zwei Bogendruck-Werke schließen - Betriebsrat: "Bereich hat massives Kostenproblem"

    von Wolfgang Ehrensberger

    München - Der neue MAN-Chef Hakan Samuelsson verschärft die Sanierung der defizitären Bogendrucksparte des Konzerns. Nach Angaben aus Kreisen der Arbeitnehmervertreter und aus Konzernkreisen plant das Unternehmen, die beiden Bogendruck-Standorte Mainhausen (nahe Offenbach) mit 400 Beschäftigten und Geisenheim (bei Rüdesheim) mit 300 Beschäftigten zu schließen. Damit bliebe das Werk Offenbach mit rund 2600 Beschäftigten als letzter Bogendruck-Standort übrig.

    "Der Bogenbereich hat ein massives Kostenproblem", sagte Jürgen Bänsch, Betriebsratschef der MAN-Druckmaschinensparte in Augsburg, der WELT. "Wir rechnen mit einer Konzentration der Standorte." Ein MAN-Sprecher wollte diese Angaben nicht kommentieren. In Unternehmenskreisen hieß es, "die Vorstellung, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, widerspreche den Zielen von Samuelsson, den Bogendruck-Bereich noch in diesem Jahr in die schwarzen Zahlen zu bringen".

    Auf der Jahrespressekonferenz am 19. Februar hatte Samuelsson ein kompromißloses Vorgehen gegen Defizitquellen angekündigt. "Wir werden in den einzelnen Konzernteilen keine Verluste mehr akzeptieren", sagte der zum 1. Januar 2005 angetretene Konzernchef. Der Bogendruck mit den drei Standorten Offenbach, Geisenheim und Mainhausen gilt als kritischer Bereich der Druckmaschinensparte MAN Roland. Während im Rollengeschäft im vergangenen Jahr ein Plus von 44 (Vorjahr: 30) Mio. Euro erzielt wurde, lag der Bogendruck mit 41 (56) Mio. Euro erneut deutlich im Minus.

    Bereits im vergangenen Jahr waren die Offenbacher Bogendruck-Werke an einem einzigen Standort konzentriert worden. Zudem wurde im November eine Sondertarifvereinbarung mit den betreffenden Mitarbeitern getroffen; vereinbart wurde eine Verlängerung der Arbeitszeit von 35 auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich.

    Die Beschäftigen an den beiden Standorte Mainhausen und Geisenheim haben diese Vereinbarung allerdings nicht mitunterzeichnet - was ihnen nun offenbar zum Verhängnis wird. So sind sie nunmehr selbst aus Sicht mancher Arbeitnehmervertreter kaum noch zu halten. "Wir halten die beiden Standorte nach wie vor für produktiv", sagt dagegen Betriebsratschef Bänsch. "Das Problem im Bogendruck liegt in der Produktstrategie, nicht an den Standorten."

    Auf einer Aufsichtsratssitzung am 16. März will MAN-Chef Samuelsson die Pläne näher erläutern. Bereits am Dienstag der vergangenen Woche hatte sich der sogenannte geschäftsführende Konzernausschuß zu einer Sitzung eingefunden. An dem Treffen nahmen neben Samuelsson unter anderem auch die Betriebsratchefs der Teilkonzerne Nutzfahrzeuge, Druckmaschinen und Turbomaschinen sowie Gesamtbetriebsratschef Lothar Pohlmann und ein Vertreter der IG Metall teil.

    Neben der Sanierung der MAN-Drucksparte will Samuelsson vor allem die Kostennachteile der inländischen Produktion im MAN-Nutzfahrzeugebereich aufheben. Laut Samuelsson ist MAN hier rund 20 Prozent teuerer als Wettbewerber wie etwa Scania oder Renault/Volvo. Den Abstand verringern will Samuelsson vor allem über Mehrarbeit ohne Lohnausgleich sowie eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit. Darüber hinaus sollen auch Sonderleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld wegfallen.

    Außerdem hat Samuelsson bereits angekündigt, daß ein geplantes neues Lkw-Werk aufgrund der Kostendifferenz nicht in Deutschland, sondern in Osteuropa gebaut werden soll. Bei dem Treffen im Konzernausschuß soll Samuelsson den Belegschaftsvertretern erklärt haben, daß durch diese Entscheidung, die bis Mai fallen soll, keine Arbeitslätze in Deutschland wegfallen würden. Gesamtbetriebsratschef Pohlmann hat unterdessen Widerstand gegen Mehrarbeit ohne Lohnausgleich angekündigt. Es gebe bereits heute ausreichend viele Modelle zur Arbeitszeitflexibilisierung im Konzern, sagte Pohlmann.


    ( Ich würd den Kerl am liebsten umbringen :gnmn: noch nit mal 3 monate im geschäft schon denk er er könnt den großen makieren ..
    das letzte Arschloch is der Kerl .. )

    Greetz: Der bald Arbeitslose p4rDy:agr-2:

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  • Ich sag´s ja - Volk nun steh auf und Sturm brech los... Packt jeden Manager, der Werke schließt wo es nicht unbedingt notwendig ist....

    Meine Forderung : Jeder Laden sollte sich rechtfertigen, wenn es die Umsätze erlauben und dennoch gekündigt werden - nicht so sehr Klein Betriebe, da siehts eh eng aus - sowas wie z.B die deutsche Bank....

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    Respect the Scene, Respect their Work !

  • Zitat

    Originally posted by Tristar^AMI_TRS
    Meine Forderung : Jeder Laden sollte sich rechtfertigen, wenn es die Umsätze erlauben und dennoch gekündigt werden - nicht so sehr Klein Betriebe, da siehts eh eng aus - sowas wie z.B die deutsche Bank....

    Jip. Einverstanden...
    Die Manager- und Verwaltungsratlöhne sollten veröffentlicht werden und von den Aktinären gutgeheissen werden..

    Aber es überall so... bei uns z.B. hat die Swisscom (Pisscom) letztes Jahr 4 Milliarden Reingewinn erzeihlt und trotzdem werden über 1000 Stellen abgebaut..
    Die SiwssCom hat auch das Netz, welches mit Bundesgeldern finanziert wurde übernommen als man den Betrieb privatisiert hat..
    Daher sollten solche Betriebe erst recht nicht sowas dürfen bis sie einiges wieder zurückbezahlt haben..

    Nieder mit den Schweinbacken !!

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    To Fast 4 You.

  • Wenn man die wirtschaftliche Situation in .de betrachtet, möchte man es eigentlich kaum glauben, aber der Unternehmergewinn steigt stetig ...

    Für den Anfang würde es reichen, den Politikern zu verbieten, "Nebenjobs" in der Wirtschaft zu haben, bei den sie sich ihre Taschen füllen und ausschließlich die Interessen der Unternehmer vertreten.

    :tlt:Cheers:tlt:

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  • Tja, wenn so ein Vorstandsmitglied mal auch den Gürtel enger schnallen würde, statt nem 7er BMW Firmenwagen mal nen 3er Jahreswagen und auf eine halbe Millionen seines gehaltes verzichten würde, ja dann könnte man schon einmal prima ein paar Arbeitsplätze sichern...

    und diese Lobbyarbeit, der wir ja auch das neue Kopiergesetz zu verdanken haben, kotzt mich auch an-wären das alles Agenten, würde man die Schläfer nennen-wer fürs Volk arbeitet hat für niemanden sonst zu arbeiten-nur für das Volk!!!

    signatur_tie-fighter.jpg
        
    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

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