Die Hersteller von Fernsehgeräten dehnen und strecken die Grenzen des Machbaren mit jeder neuen Produktgeneration. Auf der Cebit werden in diesem Jahr LCD-Fernseher mit 165 cm Bildschirmdiagonale zu sehen sein. Wem das nicht reicht, der entscheidet sich für das 181-Plasma-Display - wenn er 50.000 Euro übrig hat.
"Mehr geht nicht" ist ein beliebter Spruch der Hersteller von Displays, wobei sie gern das Wörtchen "augenblicklich" vergessen. Denn Jahr für Jahr purzeln die Rekorde, und insbesondere Flachdisplays entwickeln sich gerade von einfach nur breit zu unendlichen Weiten.
Wer sich etwa das MW-71PY10 von LG Electronics vor die Wohnzimmerwand stellen möchte, sollte vorher mit seinem Architekten reden: Bei einer Bildschirmdiagonale von 181 Zentimeter lohnt es sich schon, den Aufstellraum passend zu planen.
LGs Spitzenmodell wurde als Prototyp bereits in Japan und den USA vorgestellt, wird auf der Cebit aber erstmals in Europa zu sehen sein. Und jetzt, versichert LG, hört die Sache zumindest in einer Hinsicht auf, ein Tech-Traum zu sein: In der zweiten Jahreshälfte 2005 soll das Gerät in den Läden stehen.
In anderer Hinsicht jedoch bleibt das Plasma-Gerät für viele sicherlich ein Traum: Der voraussichtliche Kaufpreis um 50.000 Euro sollte dafür sorgen, dass das MW-71PY10 so schnell keine Massenverbreitung findet. Doch wer dermaßen tief in die Tasche greift, um einen so großen HDTV-Fernseher zu kaufen, der ist um ein wenig Prestigegewinn vielleicht auch nicht traurig.
Tendenziell preisgünstiger sind da LCD-Displays, auch wenn etwa Sharp für sein neues Spitzenmodell noch keine Preise nennen will. Mit 161 Zentimeter Bilddiagonale bricht auch dieses Gerät, für das es noch keine offizielle Typbezeichnung gibt, bestehende Rekorde. Erstmals im Oktober 2004 in Japan gezeigt, präsentiert Sharp das Gerät nun in Hannover - und will damit die Grenzen des derzeit Machbaren aufzeigen. Serienreif ist das Gerät allerdings noch nicht, mit einer Markteinführung, sagte ein Sharp-Sprecher gegenüber SPIEGEL ONLINE, sei vor der Jahreswende 2005/2006 auch nicht zu rechnen.
Dann allerdings müsse man mit den 161-Zentimeter-Geräten rechnen, denn Sharp setze seine Konzepte stets auch zur Marktreife um: "Ob das Gerät aber dann genauso aussieht wie das in Hannover präsentierte Gerät, ist noch nicht ausgemacht." Die bereits ab diesem Monat erhältlichen Top-Produkte der Firma kommen im Augenblick mit 45-Zoll-Display aus: Das sind etwas mehr als 114 Zentimeter - und auch das dürfte in einem normalen Wohnzimmer schon unter "Heimkino" laufen. Der Preis für das aktuelle Top-Modell der Aquos-Serie beträgt 8.999 Euro.
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