Bundesdruckerei: Überhöhte Preise für biometrische Pässe
Bis zu 130 Euro im Gespräch
Die Bundesregierung will offenbar mit Hilfe der neuen Pässe, die biometrische Daten enthalten, die Bundesdruckerei sanieren. Das berichtet die 'Wirtschaftswoche' (kommende Ausgabe). Die im November 2000 erfolglos privatisierte Druckerei, die ein gesetzliches Monopol bei der Produktion von Pässen, Personalausweisen und Führerscheinen hat, soll für die neuen Pässe weit überhöhte Preise nehmen können, um damit die Zinsen der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und ein Darlehen des Bundes in Höhe von zusammen rund 750 Millionen Euro ablösen zu können. Die Zinsen belaufen sich auf 40 Millionen Euro pro Jahr.
Im Gespräch sind für den neuen Pass Preise bis 130 Euro. Private Wettbewerber könnten den Pass für ein Zehntel dieser Summe drucken. Der hohe Kredit an die Bundesdruckerei war nötig geworden, nachdem Bundesfinanzminister Hans Eichel das Unternehmen für eine Milliarde Euro an die Wagniskapitalgesellschaft Apax verkauft hatte. Als sich die Verluste bereits 2001 bei einem Umsatz von 608 Millionen Euro auf 454 Millionen Euro summierten, drehten die Finanzinvestoren dem Unternehmen den Geldhahn zu. Der geplante Börsengang wurde abgesagt. Im Sommer 2002 landete das traditionsreiche Unternehmen dann für einen Euro bei einer Auffanggesellschaft.
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