Minister kritisiert Rummel um Trauerfeier
Eine Woche nach der Ermordung von Rudolph Moshammer nimmt München Abschied von dem Modemacher. Hunderte erwiesen ihm in der Hofkirche die letzte Ehre. Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser kritisierte indes den Rummel um die Trauerfeier.
München - Moshammer wurde in einem Mahagonisarg, der von einem riesigen Bouquet aus weißen Lilien, weißen Rosen und roten Nelken fast verdeckt wurde, in der Kirche aufgebahrt. Der Bestatter Karl Denk sagte, der Tote trage einen Gehrock aus dunklem Samt und sehe "genauso wie im Leben" aus.
Rund 400 geladene Gäste kamen zur Zeremonie in die Allerheiligen-Hofkirche, darunter Moshammers Chauffeur, der auch Daisy, den Hund des Toten, dabei hatte. Auch Roberto Blanco und Ehefrau Mireille, Senta Berger sowie eine Gruppe von Obdachlosen nahmen an der Trauerfeier teil. Hunderte verfolgen die Übertragung der Feier auf einer Leinwand vor dem Gebäude.
Nach Teilen aus Mozarts Requiem in D-Moll sollten ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer zu den Trauergästen sprechen. Moshammer war zwar aus der evangelischen Kirche ausgetreten, war aber gläubig und hatte sich jahrelang für Obdachlose engagiert.
Im Anschluss an die Trauerfeier sollten der Sarg und die Trauergäste in einem Konvoi an Moshammers Modeboutique in der Maximilianstraße vorbei, wo sich am Morgen bereits zahlreiche Menschen versammelt hatten, zum Ostfriedhof gefahren werden. Dort sollte der Leichnam in der Gruft beigesetzt werden, in der bereits seine Mutter liegt.
Der bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser kritisierte den Rummel. In der ehemaligen Kirche in der Residenz, die Bürger mieten können, sollten eigentlich "nur würdige Veranstaltungen" stattfinden. "Bei dem Rummel habe ich meine Zweifel. Ich hätte das nicht genehmigt", sagte er der "Abendzeitung". "Wir sind da überfahren worden."
cHEERS
@jaCkI:chrz: